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Zwischen Verantwortung und Verweigerung

Die meisten wollen es nicht wahr haben, nicht selten kommt die Erkenntnis plötzlich, über Nacht, durch einen Schlaganfall etwa, oder eine schwere Krebserkrankung: die Eltern sind alt geworden, ein Pflegefall. Doch was nun? Was tun, wenn die Eltern nicht mehr selbständig zu Hause sein können, Hilfe brauchen, bettlägerig sind?

    Kann man sie dann in ein Alten- oder Pflegeheim geben, oder hat man nicht die moralische Verpflichtung sie zu Hause zu pflegen?

    Nicht selten stehen die Tochter, der Sohn unter einem großen Druck, berichtet die Sozialpädagogin Christa Rösgen, seit zehn Jahren in Rheinland-Pfalz beratend tätig. Sie sieht, was Kinder aufgeben müssen, damit sie ihre Eltern pflegen können. Und auch für die Eltern selbst ist es nicht leicht zu sehen, dass die Kinder ihr eigenes Leben zurück stellen, um sie, die Alten, zu pflegen.

    Ilse Biberti, Schauspielerin und Autorin, hat sich trotzdem für diesen Weg entschieden: sie pflegt ihre Eltern zu Hause und berichtet in ihrem Buch "Hilfe, meine Eltern sind alt", was für eine Gradwanderung das ist.

    Was können, was müssen die Jungen leisten, wenn es um die Pflege der Eltern geht? Welche Möglichkeiten haben sie? Gibt es eine Alternative zu Pflegeheim, ohne dass es gleich Selbstaufgabe bedeuten muss?

    Es diskutieren:

    - Christa Rösgen, Diplomsozialpädagogin, Beraterin in der Beratungs- und Koordinierungsstelle Nieder-Olm des Deutschen Roten Kreuzes,

    - Ilse Biberti, Produzentin, Regisseurin, Schauspielerin, Autorin des Buches: "Hilfe, meine Eltern sind alt."

    Telefonisch zugeschaltet werden:
    - der Autor des Buches: "Wohin mit Vater? Ein Sohn verzweifelt am Pflegesystem", sowie
    - Stefan Becker, Geschäftsführer der "Beruf und Familie" GmbH, einer Initiative der Hertie-Stiftung.