Die häufigste Begründung der Kultusminister: Deutschlands Ausbildungswege sind länger, deutsche Hochschulabsolventen älter als international üblich.
Freilich vermuten viele Lehrkräfte und Eltern dahinter eher das Bestreben, Geld und Personal zu sparen. Die Möglichkeiten, ein Auslandsschuljahr zu absolvieren oder Praktika in die Lehrpläne einzubauen, werde eingeschränkt, argumentieren die Gegner der Schulzeitverkürzung, Schülerinnen und Schüler befürchten mehr Stress beim Lernen. Andrerseits ist das 13. Schuljahr ohnehin oft nur ein halbes- die meiste Zeit schlucken Prüfungsvorbereitungen.
Inzwischen ist in die Debatte noch ein anderes Argument eingezogen, das sich im Nach-PISA-Prozess plausibel anhört: man könne doch das "Turbo-Abitur" auf freiwilliger Basis einführen: begabte junge Leute sollten sich nicht langweilen und schneller zum Studium vordringen.
Der Vergleich mit den Nachbarn, den im Durchschnitt zwei Jahren jüngeren Universitätsabsolventen in Frankreich, hat das Saarland als erstes der Alt-Bundesländer veranlasst, im Schuljahr 2001/2002 das 12-Jahres-Abitur einzuführen. Für alle Schüler. Auch Bayern wird die 12 Jahre einführen, Sachsen-Anhalt hat sich wieder darauf besonnen. In den meisten anderem Bundesländern laufen inzwischen Projekte für "Turboabiturienten". Allerdings zeigt sich hier in der Praxis, dass die "Schnellschüler" als die "Modellschüler" gelten, die in kleineren Klassen mit weniger Unterrichtausfall lernen können - zum Nachteil der "Normalabiturienten".
Gesprächspartner
Max Schmidt, Vorsitzender des Bayerischen Philologenverbandes, Gymnasiallehrer für Mathematik und Physik; http://www.bpv.de/
Barbara Cramer, Stellv. Vorsitzende der Landeselternschaft der Gymnasien in NRW
Literatur zum Thema
Hg. Martin Doerry, Joachim Mohr:
Die Bildungsoffensive. Was sich an Schulen und Universitäten ändern muss.
Spiegel Buchverlag.
Links zum Thema
Proteste in Bayern
Neues Schulgesetz in Berlin
GEW in NRW zur Absicht der Schulministerin
Philologenverbände dagegen
SPD in Hessen
CDU in Rheinland-Pfalz
Springerklassen in Hamburg
Turboklassen in Schleswig-Holstein
Elternschaft in Hannover
Ihre Fragen und Meinungen erwarten wir während der Sendung unter:
Hörertelefon: 00800 44 64 44 64
Hörerfaxnummer: 00800 44 64 44 65
E-Mail: forumpisa@dradio.de
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Raderberggürtel 40
50968 Köln
Freilich vermuten viele Lehrkräfte und Eltern dahinter eher das Bestreben, Geld und Personal zu sparen. Die Möglichkeiten, ein Auslandsschuljahr zu absolvieren oder Praktika in die Lehrpläne einzubauen, werde eingeschränkt, argumentieren die Gegner der Schulzeitverkürzung, Schülerinnen und Schüler befürchten mehr Stress beim Lernen. Andrerseits ist das 13. Schuljahr ohnehin oft nur ein halbes- die meiste Zeit schlucken Prüfungsvorbereitungen.
Inzwischen ist in die Debatte noch ein anderes Argument eingezogen, das sich im Nach-PISA-Prozess plausibel anhört: man könne doch das "Turbo-Abitur" auf freiwilliger Basis einführen: begabte junge Leute sollten sich nicht langweilen und schneller zum Studium vordringen.
Der Vergleich mit den Nachbarn, den im Durchschnitt zwei Jahren jüngeren Universitätsabsolventen in Frankreich, hat das Saarland als erstes der Alt-Bundesländer veranlasst, im Schuljahr 2001/2002 das 12-Jahres-Abitur einzuführen. Für alle Schüler. Auch Bayern wird die 12 Jahre einführen, Sachsen-Anhalt hat sich wieder darauf besonnen. In den meisten anderem Bundesländern laufen inzwischen Projekte für "Turboabiturienten". Allerdings zeigt sich hier in der Praxis, dass die "Schnellschüler" als die "Modellschüler" gelten, die in kleineren Klassen mit weniger Unterrichtausfall lernen können - zum Nachteil der "Normalabiturienten".
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Proteste in Bayern
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