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Zypern - Programmschwerpunkt "10 plus - Ein Europa"

Obwohl Zypern auf eine 10.000-jährige Geschichte zurückblickt, ein Hochschulstandort mit Tradition ist die drittgrößte Mittelmeerinsel nicht. Die Universitäten auf Zypern sind erst in den 80er und 90er Jahren entstanden. Der Grund hierfür liegt in der jüngeren Geschichte der Insel. 1974 besetzten türkische Truppen den Nordteil. Seitdem existieren zwei Staatsgebilde auf Zypern: Die Republik Zypern im Süden und die so genannte "Türkische Republik Nordzypern". Der Süden wird im Mai 2004 der EU beitreten und gilt als Musterland. Der Norden hingegen ist von der Weltgemeinschaft isoliert, er wird nur von der Türkei anerkannt.

    Ein Süd-Nord-Gefälle zieht sich deshalb durch die Insel. Das prägt auch das Hochschulwesen der beiden Teile. Im türkisch besetzten Gebiet gibt es ein ungewöhnliche Häufung von Hochschulen. Im Süden, in Nikosia, gibt es die einzig staatlich anerkannte Universität der Insel mit zahlreichen internationalen Kontakten.

    Die Trennung der Insel hat zu einer Politisierung der Gesellschaft geführt, auch auf dem Campus. Ein Studentenleben ohne Parteizugehörigkeit ist kaum vorstellbar, die Parteisymbole sind an der Universität unübersehbar. Deutsche Hochschulbeziehungen nach Zypern sind dünn gesät. Die Universität Stuttgart unterhält ein paar Forschungsprojekte auf der Insel. Die Beziehungen der Universität Münster hingegen bergen etwas einmaliges auf der Welt: Das Institut für interdisziplinäre Zypernstudien.

    Campus & Karriere berichtet über die Hochschullandschaft Zyperns. Neben Reportagen sind unter anderem Interviews geplant mit Dr. Sabine Rogge, der Leiterin des Institutes für interdisziplinäre Zypernstudien in Münster. Außerdem wird der deutsche Student Alexander Roggenkamp über seinen Studienaufenthalt auf der Insel berichten.

    Eine Sendung von : Oliver Ramme
    Redaktion : Kate Maleike