"Der 30. Juli 1966 war der größte und schlimmste Tag meiner Karriere", erinnert sich Wolfgang Weber, Ex-Nationalspieler und früherer Vorstopper des 1. FC Köln im Sportgespräch. "Zur Verlängerung im WM-Finale ist es ja nur gekommen, weil ich der glückliche Schütze zum 2:2 in der allerletzten Aktion der regulären Spielzeit war. Und dann fiel in der Verlängerung dieses Tor, was kein Tor war."
Der Ball prallte von der Unterkante der Latte auf die Torlinie, Weber köpfte ihn dann zur Ecke. "Ich habe felsenfest daran geglaubt, dass der Ball nie und nimmer hinter der Torlinie gewesen sein konnte." Der 72-Jährige äußerte den Wunsch, "wir hätten damals schon das Hawkeye gehabt."
Keine Vorwürfe an den Schiedsrichter
Dem Schweizer Schiedsrichter Gottfried Dienst möchte Weber keinen Vorwurf machen. Er habe aus seiner Position nicht sehen können, ob der Ball drin gewesen sei oder nicht. Nach Rücksprache mit seinem sowjetischen Linienrichter Tofik Bachramow entschied der Referee aber auf Tor und 3:2 für England. "Ich weiß nicht, was den Herrn Bachramow da bewegt hat. Eine so schwer wiegende Entscheidung kann nur gefällt werden, wenn er in Höhe der Eckfahne gestanden hätte." Er habe aber 12 bis 13 Meter im Feld gestanden.
"Tolles Erlebnis"
"Für uns war das Finale dennoch ein tolles Erlebnis. Ich glaube auch, wir haben Deutschland bei diesem Turnier gut vertreten. Und dadurch, dass dieses ominöse Tor gefallen ist, hat es einen besonderen Stellenwert im Fußball-Kalender."
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