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Alle Sendungen im April
Highlights aus deutschen Konzertsälen

Ob im Norden oder Süden der Republik, ob Klassik oder Jazz auf dem Programm steht: der Deutschlandfunk Köln ist bei vielen Konzerten dabei. Besondere Konzertmomente vom Barock bis zur Avantgarde gibt es immer Sonntags bei uns im "Konzertdokument der Woche".

    6. April
    Extra mit Deutschlandfunk in der Kölner Philharmonie
    Maurice Ravel
    "Ma Mère l’Oye", 5 Kinderstücke für Klavier zu 4 Händen in der Fassung für Orchester
    "Daphnis et Chloé", Suite Nr. 1 für Orchester
    Unsuk Chin
    "snagS&Snarls" für Sopran und Orchester
    Igor Strawinsky
    "Petruschka", Burleske in vier Bildern für Orchester
    Ekaterina Lekhina, Sopran
    Orchestre Symphonique de Montréal
    Leitung: Kent Nagano
    Aufnahme vom 23.3.14 aus der Kölner Philharmonie
    Däumlinge, Märzhasen und verzauberte Puppen geistern durch die Stücke dieses Konzerts. Das Orchestre Symphonique de Montréal unter Kent Nagano spielt Musik, die auf Märchen, Sagen und Fantasiegeschichten zurückgeht. So widmete Maurice Ravel die Sätze seiner Suite ›Ma Mère l’Oye‹ verschiedenen Gestalten aus alten französischen Märchen. In seiner Ballettmusik ›Daphnis et Chloé‹ führt er in die griechische Antike, wo der Hirtengott Pan zwei Liebende zusammenbringt. Die zeitgenössische südkoreanische Komponistin Unsuk Chin ließ sich für ihren Gesangszyklus ›snagS&Snarls‹ von Lewis Carrolls Roman ›Alice im Wunderland‹ inspirieren. Und schließlich beschwört Igor Strawinsky in seinem Ballett ›Petruschka‹ die Welt der russischen Volkssagen herauf.
    13. April
    Chiffren 2014
    Werke von Nicolai Worsaae, Rune Glerup,
    Christian Winther Christensen und Bent Sørensen
    Athelas Sinfonietta Kopenhagen
    Ensemblemusik von Juhani Nuorvala, Frederic Pattar,
    Sami Klemola, Ville Raasakka und Perttu Haapanen
    defunensemble Helsinki
    Aufnahmen vom 20.2.14 aus der Halle 400 in Kiel
    Das Kieler Festival Chiffren gehört zu den bemerkenswerten Initiativen, die Deutschlands Norden seit Kurzem mit Neuer Musik bereichern. Zur Festivalkonzeption gehören der musikalische Rundblick in die Komponierszenen der Ostseeanrainerstaaten wie ebenso in besonderem Maße der Vermittlungsaspekt: Traditionslinien des Komponierens wie Präsentierens Neuer Musik müssen in Schleswig-Holstein nämlich erst aufgebaut werden. Im Festivaljahrgang 2014 zeichnete Medienpartner Deutschlandfunk zwei spannende Ensemblekonzerte aus Schweden und Finnland auf.
    20. April
    Musikfest Bremen 2013
    Heinrich Ignaz Franz von Biber und Johann Caspar Kerll
    Eine Marienvesper zusammengestellt aus Teilen der Sammlungen
    "Vesperae longiores ac breviores" und "Delectus sacrarum cantionum"
    Cantus Cölln
    Concerto Palatino
    Leitung: Konrad Junghänel
    Aufnahme vom 11.9.13 aus der St. Laurentius Kirche, Langförden
    27. April
    Forum neuer Musik 2014
    Arnold Schönberg
    Streichquartett Nr. 3, op. 30
    Hikari Kiyama
    Raga phi
    Asasello Quartett
    Russischer Futurismus
    Werke von Nikolai Obuchow, Nikolai Roslawetz, Alexander Mossolow und Arthur Lourié
    Thomas Günther, Klavier
    Aufnahmen vom 4./5.4.14 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
    Das Forum neuer Musik des Deutschlandfunks im April 2014 besichtigte unter dem Motto "1914 – 2014: Die Wilden Jungen" die Moderne des letzten Jahrhunderts. Das Asasello Quartett konfrontierte in seinem Konzert zwei Extremisten: Arnold Schönberg, den Avantgarde-Pionier, dessen Streichquartett Nr. 3 (1927) der "Neuen Sachlichkeit" folgt. Und Hikari Kiyama, dessen Streichquartett "Raga phi" (2008) eine einzige heftige Entladung darstellt – so als beabsichtigte der japanische Komponist, die abendländische Musiktradition im Klangrausch zu pulverisieren. In einem anderen Forumskonzert entdeckte Pianist Thomas Günther vergessene Musik der russischen Futuristen. Inner- und außerhalb der UdSSR waren diese Künstler in den 20er-Jahren stark fasziniert von Tempo, Maschinisierung und Brachialität in Technik wie Gesellschaftsumbau.