Archiv

Anschlag in Manchester
Polizei nennt den Namen des Attentäters

Nach dem Anschlag von Manchester hat die Polizei den Namen des mutmaßlichen Attentäters bekannt gegeben. Bei dem Verdächtigen handele es sich um den 22-jährigen Salman Abedi. Er sei aber noch nicht abschließend identifiziert. Die Terrormiliz IS beanspruchte den Anschlag mit 22 Toten und 59 Verletzten für sich.

    Polizisten im Stadtteil Fallowfield in Manchester an einer abgesperrten Straße, an der ein Haus durchsucht wurde.
    Polizisten im Stadtteil Fallowfield in Manchester an einer abgesperrten Straße, an der ein Haus durchsucht wurde. (AFP / Oli Scarff)
    Medienberichten zufolge lebte Abedi in einem Haus im Süden Manchesters, das im Laufe der Ermittlungen durchsucht wurde. Die Ermittlungen konzentrieren sich den Angaben zufolge weiterhin auf die Frage, ob der Täter allein handelte oder als Teil eines größeren Netzwerks.
    Ein 23-jähriger Mann wurde festgenommen, teilte die Polizei mit. Zudem seien zwei Haftbefehle vollzogen worden. In einem Stadtteil von Manchester gab es eine kontrollierte Sprengung, um einen sicheren Zugang zu gewährleisten.
    Bei dem Anschlag nach einem Popkonzert sind am Montagabend mindestens 22 Menschen getötet und 59 verletzt worden, unter ihnen zwölf Kinder.
    Die Terrormiliz IS beanspruchte die Tat für sich. Sie teilte über ihr Sprachrohr Amak mit, ein "Soldat" des IS habe eine Bombe platzieren können. Der Angriff sei eine Rache an den Ungläubigen und eine Antwort auf die Angriffe gegen Muslime.
    May verurteilt Anschlag
    Der Terroranschlag ist nach den Worten von Premierministerin May der schlimmste in der Geschichte der Stadt und Nord-Englands. Sie sagte, dies sei eine neue Kategorie der Feigheit gewesen, ein Anschlag auf Unschuldige.
    Premierministerin May sprach vom schlimmsten Terroranschlag in der Geschichte Großbritanniens.
    Premierministerin May spricht vom "schwersten Terroranschlag in Großbritannien" (AFP PHOTO / Daniel LEAL-OLIVAS)
    Die britische Königin Elisabeth verurteilte die Anschläge. Das ganze Land stehe unter Schock, erklärte sie in einer Mitteilung. Auch der Rat der britischen Muslime verurteilte den Anschlag als "schreckliche und kriminelle Tat".
    Wegen des Anschlags haben May und der Oppositionsführer und Labour-Chef Corbyn ihren Wahlkampf für die bevorstehenden Parlamentswahlen im Juni vorläufig ausgesetzt.
    Kinder und Jugendliche unter den Opfern
    Der Polizeisprecher in Manchester, Hopkins, forderte Augenzeugen der Detonation auf, der Polizei Bilder und Videos zu übermitteln, die zur Tatzeit in der Konzerthalle oder in unmittelbarer Nähe gemacht wurden und die Hinweise über den Tathergang geben könnten.
    Offenbar unmittelbar nach dem letzten Song der US-Sängerin Ariana Grande in der Konzertarena von Manchester ereignete sich die Explosion. Augenzeugen berichten, die Menschen seien in Panik aus der Halle gerannt.
    Hotline für Hilfesuchende eingerichtet
    Ein Sprecher der Polizei von Manchester wandte sich an die Öffentlichkeit und gab unter anderem eine Telefonnummer bekannt, unter der sich Angehörige von möglichen Opfern melden können.
    Anti-Terroreinheiten und die Geheimdienste sind in die Ermittlungen mit einbezogen. Die Rettungskräfte waren im Großeinsatz. Im Ausland löste die Tat Trauer und Bestürzung aus. Befreundete Regierungen sagten Großbritannien ihre Unterstützung zu.
    (tep/hba/mg)