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Astronomie
Der Raumfahrtvisionär aus Südtirol

Zu den prägendsten Persönlichkeiten der deutschen Raumfahrtindustrie gehörte Manfred Fuchs. Der gebürtige Südtiroler war 1955 als junger Mann nach Deutschland gekommen und hatte in München und Hamburg Flugzeugbau studiert.

Von Dirk Lorenzen | 25.07.2014
    Nach der Ausbildung war er beim Unternehmen ERNO in Bremen maßgeblich an der Entwicklung der Ariane-Rakete beteiligt, sowie an der Planung der beiden Raumlabore Spacelab und Columbus.
    Mitte der 80er-Jahre wechselte er zur Firma Otto Hydraulik Bremen, die einige Zeit zuvor von seiner Frau übernommen worden war. Unter Führung von Christa und Manfred Fuchs wurde OHB zur Orbitalen Hochtechnologie Bremen, einem der führenden Raumfahrtunternehmen in Europa.
    OHB hat Radarsatelliten für die Bundeswehr gebaut, stellt derzeit die Satelliten für Europas Navigationssystem Galileo her und entwickelt Teile der ExoMars-Mission der ESA.
    Manfred Fuchs hat seine Südtiroler Wurzeln nie vergessen. Er hat dort Schulen und die Volkssternwarte großzügig unterstützt, so auch die Mission des Satelliten Max Valier, die derzeit eine Schule aus Bozen gemeinsam mit einem Max-Planck-Institut konstruiert.
    Seine geradezu kindliche Begeisterungsfähigkeit für den Weltraum hat Manfred Fuchs nie verloren - anders als viele seiner Kollegen in der Industrie. Er träumte von einer deutschen Mondmission, für die es allerdings an politischer Unterstützung mangelte.
    Heute würde der große Raumfahrtvisionär Manfred Fuchs 76 Jahre alt. Am 26. April ist er gestorben - während des Urlaubs in Südtirol.