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Astronomische Großmacht von nebenan

Müsste Deutschland heute gegen ein astronomisches Team Oranje antreten, so hätte dieses vermutlich sogar noch mehr Klasse als van Bommel und Co.

Von Dirk Lorenzen | 13.06.2012
    Ehrenspielführer ist Christiaan Huygens, der im 17. Jahrhundert die Wellentheorie des Lichts formulierte, den Saturnmond Titan entdeckte und erste Pendeluhren baute.

    Zudem beschäftigte er sich mit der Mannschaftsaufstellung ferner Gegner: Er war überzeugt, auch andere Sterne würden von Planeten umkreist.

    Liebling der Fans ist sicher Jan Hendrik Oort, einer der größten Astronomen des 20. Jahrhunderts. Er war ein Meister in der Analyse der Bewegung verschiedener Mannschaftsteile, forschte er doch vor allem über den Aufbau und die Dynamik der Milchstraße.

    Oort postulierte zudem, dass eine große Wolke aus eisigen Kometenkernen das Sonnensystem umgäbe - bei Verletzungen ist also für genügend Kühlmaterial gesorgt.

    Henk van de Hulst wäre der perfekte Spielmacher, der auch mitbekommt, was die Schiedsrichter per Funk miteinander besprechen - dieser Pionier der Radioastronomie sagte die Strahlung von Wasserstoffwolken bei 21 Zentimetern Wellenlänge voraus.

    Lo Woltjer wäre Chef der Abwehrkette. Er kann ebenso kompromisslos grätschen wie zügig auf Angriff umschalten - das Very Large Telescope in Chile gäbe es ohne ihn nicht.

    Ein schlechtes Omen für das heutige Spiel könnte sein, dass Europas Astronomieorganisation ESO derzeit von einem Holländer geleitet wird - Tim de Zeeuw ist bereits der vierte ESO-Chef aus unserem Nachbarland.

    Die Niederlande sind also fast immer irgendwie Europameister - zumindest astronomisch gesehen.

    Liste astronomischer Institute in den Niederlanden astronomischer

    Das niederländische Institut für Radioastronomie

    Die Sternwarte in Leiden