Mittwoch, 01. Mai 2024

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Auf den Spuren einer Freundschaft:

Wie Sie sehen, liegen die Gebäude mitten im Kiefernwald. Deshalb war es sehr schwer für die Behinderten mit ihren Rollstühlen, die einzelnen Häuser auf den Waldwegen zu erreichen. Hier dieser lange zementierte Weg hat ein Gefälle von maximal 5 Prozent und ist für die Rollstuhlfahrer, damit sie leichter zum Konferenzraum, zum Restaurant und zu anderen Räumen kommen können. Er wurde bei einem französisch-deutschen Jugendcamp angelegt. Dann haben sie mit ihren Händen oder mit dem Abdruck der Hände ihr Werk "unterzeichnet", oder sie haben kleine Keramikstückchen in den Zement eingefügt. Also, man findet Namen , Initialen oder Hände. Das ist nicht ganz genau wie in Hollywood aber fast.

Barbara Rosenberg | 25.06.2003
    Francois Seidenbinder leitet das Centre Azur, ein von der Evangelischen Kirche betriebenes Jugendcamp in Sanary-sur-Mer. Weitab vom Gewusel des Fischerstädtchens liegt es in einem idyllischen Park: niedrige Häuser mit Schlafräumen, Speisesaal und Ateliers, wo seit 1960 Jugendliche und Familien aus aller Herren Länder zu Workshops oder einfach zur Erholung hinkommen. Das Deutsch-Französische Jugendwerk hat in den 60er Jahren viel zum Aufbau des Camps beigetragen und Segelkurse, Kulturworkshops oder Werkwochen zur Aufforstung abgebrannter Wälder finanziert.

    Vom 3. bis 5. Juli begeht das Deutsch-Französische Jugendwerk sein 40jähriges Bestehen mit einem Forum im Centre Azur. Seit 1963 organisiert das DFJW die Freundschaft zwischen französischen und deutschen Jugendlichen. Es wurde am 5. Juli aus der Taufe gehoben als Folge des Elysée-Vertrages vom 22. Januar 1963.

    Ich finde das großartig: 40 Jahre Freundschaft! Super, wenn man bedenkt, dass es den Krieg gegeben hat, und dass wir uns jetzt so gut verstehen. Das ist super!

    Blonde Stehhaare, randlose Brille und Zahnspange - Igor Hazanavicius ist 15 und lebt in Sanary-sur-Mer. Seit vier Jahren lernt er Deutsch und hat schon etliche Male am Schüleraustausch mit Sanarys Partnerstädten Bad Säckingen und Purkersdorf teilgenommen.

    Ey, ich fand das toll, weil man traf wirklich Jugendliche, die ganz anders denken als wir. Und wir konnten miteinander reden und haben uns krumm und schief gelacht. Dadurch konnten wir auch die französischen Mitschüler besser kennen lernen, genau wie die ausländischen Freunde.

    7 Millionen Jugendliche haben sich seit 1963 gegenseitig besucht. 2.000 Städte- und 5.000 Schulpartnerschaften sind entstanden. Das Deutsch-Französische Jugendwerk finanziert Partnerschaften und Jugendrallyes, Deutschkurse und Heißluftballon Trainings, Berufsbildungs- und Austauschprogramme. Es organisierte das Europäische Jugendfestival auf der Loreley und sponserte die Loveparade - all das um Vorurteile abzubauen und die Verständigung zwischen den Jugendlichen der ehemals verfeindeten Länder zu fördern.

    Einer der Gründungsväter ist Stéphane Hessel. Er ist der Sohn des Berliner Schriftstellers Franz Hessel, der 1941 nach seiner Internierung im Lager Les Milles in Sanary gestorben ist. Stéphane Hessel war in der Résistance bei General de Gaulle in London, sprang als Spion über Frankreich ab und wurde 1944 in Paris von der Gestapo festgenommen. Er wurde nach Buchenwald deportiert und durch die kommunistische interne Lagerleitung gerettet. Als das Jugendwerk gegründet wurde, war er Direktor im Erziehungsministerium für die Zusammenarbeit mit dem Ausland und Mitglied im ersten Kuratorium.

    Die Gründungsphase des Deutsch-französischen Jugendwerkes war ganz klar ein Wunsch: die jungen Deutschen und die jungen Franzosen in eine Richtung zu leiten, wo sie sich als Kameraden empfinden, dass man das schon 1963, also immerhin nur 17 Jahre nach Kriegsende schon tun konnte und brauchte, ist ja klar. Es gab immerhin in den Nachkriegszeiten ziemlich viel Unmut in Frankreich den Deutschen gegenüber und auch in Deutschland den Franzosen gegenüber. Es war also wirklich ein interessantes Werk, dieses Jugendwerk. Und gerade die Idee, dass es die junge Generation sein sollte, die sich verständigen könnte. Das war natürlich die Hauptsache, und dafür ist dann sehr viel getan worden.

    Ein demokratisches Europa aufbauen - das sei damals das Hauptanliegen seiner Generation gewesen, meint Stéphane Hessel. Das Jugendwerk sei dabei "ein Stein in der Verständigung zwischen Europäern". Der 85jährige ehemalige Diplomat nimmt beim Forum in Sanary an einem Podiumsgespräch teil. Bei seiner Arbeit für das Jugendwerk hat er vor allem Geduld gelernt.

    Der Aufbau Europas hat lange gedauert. Er ist noch nicht vollendet. Die deutsch-französischen Beziehungen haben zwar große Fortschritte gemacht, und der 40. Jahrestag vom Elysée-Vertrag war ein starker Moment. Aber man lernt auch immer wieder, dass nichts gesichert ist, wenn es nicht weiter ausgearbeitet wird. Und es ist immer wieder die Gefahr, dass man plötzlich aus irgendeinem konjunkturellen Grund empfindet: na ja die beiden Länder sind sich nicht einig. Der eine will dies, der andre will das. Also, die Arbeit ist eine große, richtige dauerhafte Verantwortung.

    Babette Nieder ergänzt:

    Das Jugendwerk ist dabei sicherlich sowohl Vorläufer alles dessen, was dann auf europäischer Ebene geschafft wurde. Als auch immer, ja ich sag immer, eigentlich die Umsetzung, was mit der Montanunion geschaffen wurde: wie verhindern wir, dass Deutschland und Frankreich gegeneinander Krieg führen. Machen wir es materiell unmöglich. Ich würde umgekehrt sagen: etwas wie das Jugendwerk hat es möglich gemacht oder emotional möglich gemacht, Frieden zu haben.

    Frieden in Europa - wie es hier von Babette Nieder, der Generalsekretärin des DFJW, in ihrem Berliner Büro beschworen wird - das ist für Jungs wie Igor heute eine Selbstverständlichkeit. Und der Krieg - wie taucht er bei den Begegnungen der Franzosen mit den jungen Deutschen in Bad Säckingen oder mit den Österreichern in Purkersdorf auf?

    Erst mal vermeidet man ein bisschen, drüber zu reden, weil man sich so gut versteht. Ich denke, man vergisst ihn nach und nach, weil man sich fragt, was für ein absurdes Ereignis das war - wo man sich doch so gut versteht.

    Igor findet in Sanary eine privilegierte Situation vor. Die Stadtverwaltung fördert Austauschprogramme sehr großzügig, und auch den Fremdsprachenunterricht in der Vorschule. Engagierte Lehrer konfrontieren ihre Schüler mit der leidvollen Vergangenheit der beiden Völker, die sie aber sehr lebendig aufarbeiten - eine Vergangenheit, die in Sanary überall greifbar ist.

    Während der Nazizeit fanden die sogenannten "verbrannten Dichter" ein prekäres Refugium in diesem Fischerdorf an der Côte d'Azur. Thomas Mann lebte im Sommer 1933 in einer Villa hoch oberhalb der Bucht und schrieb an dem Roman "Josef und seine Brüder". Lion Feuchtwanger führte hier sieben Jahre lang ein großes Haus. Franz Werfel wohnte mit seiner Frau in der Grauen Mühle, und das Café de la Marine war nach den Worten von Ludwig Marcuse "ein sehr umfangreiches Romanisches Café mit Marmortischen und Badehosen".

    Allerdings waren die Beziehungen zwischen Franzosen und Emigranten damals nicht von großer Freundlichkeit geprägt: Denunzierungen, Durchsuchungen durch die Französische Miliz, Internierungen im Lager Les Milles bei Aix-en-provence. Mehr als 40 Jahre später beschloss die Stadtverwaltung von Sanary, sich mit ihrer Vergangenheit zu konfrontieren. 1987 wurde eine Gedenktafel enthüllt mit den Namen von 36 deutschen und österreichischen Schriftstellern und Künstlern, die hier Zuflucht gefunden hatten. Zwölf Jahre später wurden Gedenktafeln an den Häusern der Emigranten angebracht und eine Informationsbroschüre im Tourismusbüro ausgelegt. Doch kürzlich wurde die Gedenktafel am früheren Wohnhaus des Exilmalers Anton Räderscheidt mit einem Hakenkreuz beschmiert. Den Bürgermeister Ferdinand Bernhard lässt das kalt.

    Ich glaube, man muss das mit Verachtung strafen, weil in unserem Land - wie in allen Ländern der Erde - gibt es Dummköpfe, die sich von Zeit zu Zeit zeigen. Deshalb muss man sie ganz einfach links liegen lassen, ihnen keine Wichtigkeit beimessen.

    Wer hat dieses Hakenkreuz gemalt Ihrer Meinung nach?

    Hier im Süden würde man sagen: ein Schlappschwanz!

    Ferdinand Bernhard ist selbst österreichischer Herkunft. Sein Vater war im Lager Les Milles interniert. Er ist stolz darauf, dass das Jugendwerk Sanary für sein Forum ausgesucht hat und sieht darin einen Akt der Dankbarkeit für alles, was die Stadtverwaltung für die Aufarbeitung der deutsch-französischen Vergangenheit getan hat.

    Bei dem Forum ziehen die Mitarbeiter des DFJW Bilanz über ihre 40jährige interkulturelle Tätigkeit und entwerfen Zukunftsperspektiven. Außerdem treffen sich drei Tage vorher französische und deutsche Realschüler und Gymnasiasten in Workshops zum Thema "Transkulturalität". Ihre Ergebnisse stellen sie auf dem Forum vor. 30 französische Schüler präsentieren ihre vom Jugendwerk finanzierte Arbeit über die Vergangenheit, die sie im Frühjahr zusammen mit 30 Schülern aus Bad Säckingen bei einer Rallye in den Straßen von Sanary gemacht haben. Doch Kriegerdenkmäler anschauen und das Lager Les Milles besuchen könnte die Kinder ganz schön langweilen.

    Man könnte denken, dass sie das anödet. Aber im Grunde genommen glaube ich das nicht. Ich meine, sie lernen sehr viel dabei. Vielleicht können sie dadurch auch die Tatsache, dass diese französisch-deutsche Freundschaft nicht einfach so vom Himmel gefallen ist, in einen historischen Kontext einordnen. Es gibt Leute, die dafür gekämpft haben und sich immer noch dafür einsetzen. Das ist hier nicht nur ein kleiner Schüleraustausch. Ich lege Wert darauf, dass alles in einen historischen und ideologischen Zusammenhang gestellt wird. Und da ich die Schüler von Anfang an daran gewöhnt habe, überrascht sie das nicht weiter.

    Marylène Barriant ist Deutschlehrerin an der Realschule und arbeitet mit ihren Schülern eine Mappe aus, wo alle Orte in Sanary, die mit deutsch-französischer Geschichte zu tun haben, auf je einer Seite präsentiert werden mit einem Foto und einem Text auf Französisch und Deutsch. 13 Orte sind so zusammen gekommen. Diese "Erinnerungsarbeit" findet Michel Cullin, der Vizepräsident des Jugendwerkes, sehr wichtig.

    Wenn Sie sich die Geschichte der deutschen Emigranten in Frankreich anschauen, mit wem hatten Sie es da zu tun? Mit Männern und Frauen, deren Herkunftskultur die deutsche Kultur war, die nach der Vertreibung aus ihrem Land eine ganze Menge Probleme in Frankreich gekriegt haben. Frankreich hat sie nicht immer gut aufgenommen - gelinde gesagt. Trotzdem ist viel passiert in den kulturellen Transfers zwischen diesen Deutschen und den Franzosen. Und was bleibt am Ende dieser ein wenig vergessenen Geschichte? Etwas das ich "doppelte Erinnerung" nennen würde, ja sogar "doppelte Kultur". Und das ist unglaublich aktuell heute in unseren multikulturellen, multiethnischen Gesellschaften. Wir haben es zu tun mit doppelten oder dreifachen Erinnerungen an doppelte oder dreifache Kulturen. Es ist wichtig zu zeigen, dass diese Vergangenheit dazu dient, die Gegenwart zu verstehen. Sie kann den Jugendlichen zum Beispiel in Deutschland, die aus einer anderen Kultur stammen - vielleicht nicht ein Beispiel geben - aber sie doch zum Nachdenken anregen darüber, wie sich das damals abgespielt hat. Warum hat das mit der Integration geklappt? Warum nicht? Und das Gleiche gilt auch für Einwandererkinder in Frankreich. Unser Ziel ist nicht das Museum der Erinnerung, sondern eher das Laboratorium der Erinnerung. Dadurch können heute die vielfachen Identitäten der Jugendlichen in unseren beiden Gesellschaften neu definiert werden.

    Das Jugendwerk will keine nette Reiseagentur für junge Leute bis 30 sein, sondern verbindet mit seiner Pädagogik ganz bestimmte Ziele.

    Genau: die Pädagogik der Brücken, die Pädagogik der Bindestriche, die Pädagogik der kulturellen Transfers, d.h. es ist im Grunde die Möglichkeit, Empathie zu entwickeln. In die andere Kultur eindringen, in das andere Land, sich dort wohl fühlen, in ihr leben, ohne seine Herkunft zu verleugnen oder die Kultur seiner Herkunft. Dann auch wieder in die eigene Herkunftskultur zurückkehren, bereichert durch die Erfahrungen, die man in der anderen Kultur gemacht hat: das ist die Idee des DFJW. Diese Pädagogik wollen wir unbedingt weiter entwickeln. Und Sie sehen, es gibt trotzdem politische Implikationen, denn wir beziehen natürlich Stellung gegen alle Formen von Rassismus, Ausgrenzung und Nationalismus, die in Europa zutage treten können.

    In Sanary wird das beim Forum in einer Ausstellung gezeigt mit dem Titel "Zug der Toleranz". Er wurde von französischen, deutschen und jugoslawischen Schülern entwickelt. Sie haben sich Gedanken gemacht über Toleranz in Geschichte und Gegenwart: z.B. Krieg, Prostitution oder Auseinandersetzungen zwischen den Religionen. Bilder, Collagen und Zeichnungen sind so entstanden. Die besten wurden ausgesucht und wie Waggons zu einem "Zug der Toleranz" aneinander gehängt. Dieser "Zug" wurde nach Sanary geschickt, wo französische und deutsche Schüler dieses Thema durch ihre Bilder ergänzten.

    Nach der Arbeit in Sanary, wird am 5.Juli der Geburtstag des Jugendwerks gefeiert in Cap d'Ail bei Monaco im Centre Meditéranneen d'Etudes Francaises - einem 1945 gegründeten Zentrum für Begegnungen zwischen Jugendlichen aller Nationen. Dieses große Künstlerfest steht unter dem Motto des Orpheus Mythos: Freundschaft und Liebe - eine Hommage an Jean Cocteau, der dort ein dem Orpheus gewidmetes Amphitheater geschaffen hat. Hier tritt auch Albert Mangelsdorff mit seinem vor 22 Jahren gegründeten Deutsch-Französischen Jazz-Ensemble auf.

    Orpheus ist allerdings auch ein Symbol für das Scheitern einer Beziehung: er konnte Eurydike nicht aus dem Hades befreien. Das könnte eine eher ungeschickte Metapher für das deutsch-französische Verhältnis sein.

    Es gab ja von Anfang an diese zwei Aufgaben. Die eine Aufgabe zur Versöhnung bei zu tragen und die andere Aufgabe, die gegenseitige Kenntnis zu verbessern. Ich würde sagen, dieser Versöhnungsauftrag ist wider Erwarten gut erfüllt worden. Während umgekehrt leider die gegenseitige Kenntnis ist leider nicht besser geworden. Man könnte sogar paradoxerweise sagen: da man nicht mehr Angst voreinander hat, ist es auch banaler geworden. Warum soll man sich die Mühe machen, die Sprachen zu lernen oder etwas vom anderen zu kennen?

    Babette Nieder macht der Rückgang der Sprachkurse in den Schulen Sorgen. 25 Prozent der deutschen Schüler lernen Französisch. Aber nur 5 Prozent wählen es im Abitur. In Frankreich lernen sogar nur 11 Prozent der Schüler Deutsch, aber 15 Prozent wählen es im Abitur. Deutschklassen in den Schulen werden eingestellt und in den Universitäten germanistische Fachbereiche abgebaut. Ist also ein wichtiger Teil des Elysée-Vertrags ausgehöhlt - die Sprache des Partnerlandes zu fördern und die Zahl der Schüler in den Sprachklassen zu erhöhen? Und wird dann eine Organisation wie das Jugendwerk nicht überflüssig? Ganz im Gegenteil, meint Rudolf Herrmann, der Koordinator des Pariser Büros des DFJW. Sie müssten noch mehr Sprachkurse anbieten, damit das, was nicht mehr in den Schulen gelernt werde, außerhalb nachgeholt werden könne. TAKE XIII: Wichtig ist, dass die Leute ein Minimum von einer Woche zusammen sind, also sich Zeit nehmen zusammen zu sein. Weil gemeinsam leben lernen das ist, was Deutsche und Franzosen ganz dringend lernen müssen, bis hin auch zu der Frage: wie wird man Frau in Deutschland? Wie wird man Frau in Frankreich? Das ist ganz anders. Ab wann ist man erwachsen in Deutschland und ist man erwachsen in Frankreich? Wie ist das mit der auch materiellen Unabhängigkeit? Wie ist es mit dem Kulturverhalten? Es gibt also ganz viele Fragen, die auch jedes Jahr sich neu stellen, wo sie nicht sagen können: in 40 Jahren haben wir das abgearbeitet, jetzt wollen wir mal ganz andre Fragen stellen. Wir haben einfach die jungen Leute, die jetzt leben, zu begleiten in das Leben, das sie selbst gestalten wollen. Also, die stellen jeden Tag neue Fragen. Und deswegen: ich mache meine Arbeit an dieser Stelle seit 10 Jahren. Ich kann Ihnen nicht sagen, dass ich seit 10 Jahren dasselbe tue. (0'54)

    "Jedes Jahr kommen neue Genies", sagt Rudolf Herrmann ein wenig ironisch, und Erfahrung sei nun mal nicht übertragbar. Allerdings sind die Teilnehmerzahlen stark rückläufig: 304.096 Deutsche und Franzosen fuhren 1965 nach Frankreich oder nach Deutschland. Im Jahr 2002 waren es nur noch 165.236. Rudolf Herrmann meint jedoch, die Nachfrage steige. 30 Prozent mehr Angebote könnten sie machen, wenn genug Geld da wäre. Das Jugendwerk wird von den Außenministerien der beiden Länder je zur Hälfte finanziert. Letztes Jahr waren es 20,5 Millionen Euro - ein Kaufkraftverlust von 34 Prozent in bezug auf 1964.

    Jetzt muss man halt sehen, ob die vielen warmen Worte, die jetzt Anfang Januar und Mitte Januar geäußert worden sind, die man auch als Dampf bezeichnen kann, sich vom Dampf also auch in Bewegung und damit in Schecks verwandeln. Das wird man sehen.