Aufstand und Hilferuf
"Gorbi, hilf uns! Gorbi, hilf uns!"

7. Oktober 1989. Am Abend des 40. DDR-Jahrestages kommt es in Ost-Berlin zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten.

    Demonstranten mit einem roten Transparent auf dem "Gorbi Gorbi Hilf uns!"
    Demonstranten mit einem roten Transparent auf dem "Gorbi Gorbi Hilf uns!" (picture alliance/dpa)
    Horst Hano (ZDF): "Berlin-Alexanderplatz, heute Nachmittag um fünf. Etwa 150, vorwiegend junge Leute hatten sich versammelt am Rande des großen Volksfestes in Berlin-Mitte. 'Neues Forum, Neues Forum' riefen sie und immer wieder 'Wir bleiben hier!'. Und: 'Freiheit für die Inhaftierten!' Uniformierte Polizei zeigte sich nicht. Die Staatssicherheitsbeamten in Zivil waren zahlreich erschienen, griffen aber auf dem Platz nicht ein."

    Sprechchöre: "Demokratie - jetzt oder nie! Demokratie! Freiheit für die Inhaftierten! Freiheit für die Inhaftierten!"

    Reporter: "Doch als die Menge nach etwa drei Stunden in Richtung Norden, in den Bezirk Prenzlauer Berg, abzog, drängten sie den Zug schließlich in der Schönhauser Allee in einigen Nebenstraßen zusammen und griffen brutal zu.

    Sprechchöre: "Gorbi, hilf uns! Gorbi, hilf uns!"

    Reporter: "Wasserwerfer und Schlagstöcke wurden benutzt, während die Demonstranten nochmals 'Freiheit' riefen und den sowjetischen Parteichef Gorbatschow um Hilfe baten."

    Junger Mann: "Und das alles nur, weil wir friedlich demonstrieren. Wir wollen nichts Schlechtes."

    Sprechchöre: "Gorbi! Gorbi! Gorbi!"
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