Ein Anruf beim Management sorgte dort für Verwunderung. Damit war die Frage eigentlich schon beantwortet. Aber zusätzlich hat uns dann auch Jonas Reckermann am Telefon bestätigt: Es war ein Aprilscherz.
"Aber es freut mich, wenn man schon ein wenig nachdenken muss, ob das stimmt, oder nicht."
Ganz abwegig ist ein Engagement von Weltklassesportlern und -Trainer in Katar nämlich nicht. Katar ist tatsächlich auf Einkaufstour in Sachen Sport. So fanden und finden viele internationale Sportveranstaltungen in dem Emirat statt. Zuletzt die Handball-Weltmeisterschaft im Januar. Handball-Außenseiter Katar hatte sein Team durch intensive Einbürgerungspolitik verstärkt. Die so entstandene Multikulti-Mannschaft aus Neu-Katarern spielte sich ins Finale. Erst dort unterlag der Gastgeber dem Team aus Frankreich. Beachvolleyballer Reckermann kritisiert:
"Bisher war es immer das Schöne an Nationalmannschaften, dass dort die Menschen zusammen spielen, die im selben Land geboren sind. Das Handball-Beispiel zeigt: Erfolg ist doch käuflich."
Auch im Beachvolleyball spiele inzwischen ein brasilianisches Team für Katar, so Reckermann. Aber eigentlich wollte der Olympiasieger das Ganze doch eher als Aprilscherz verstanden wissen. Auf die Frage was er denn tut, wenn der Emir von Katar sich jetzt meldet und tatsächlich den Job als Beachvolleyball-Nationaltrainer anbietet, kam daher auch zunächst mal ein Lachen. Und dann die Antwort:
"Das ist wirklich zu weit weg. Ich möchte meinen Lebensmittelpunkt nicht verlagern und dann ist da auch noch die fragwürdige Menschenrechtssituation. Katar ist für mich kein Thema."
Aber ein Aprilscherz mit Tiefgang. Denn das Emirat sorgt für Negativschlagzeilen unter anderem wegen Menschenrechtsverletzungen auf den Baustellen für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022.