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Bischofssynode
Keine gemeinsame Linie

Im Vatikan hat eine zweiwöchige Bischofssynode zu den Themen Ehe und Familie stattgefunden. Diskutiert wurde unter anderem eine Öffnung der Kirche für Homosexuelle und Geschiedene. Auch wenn in diesen Bereichen keine Einigung erzielt werden konnte, lobte der Papst die offene Diskussion. Reform-Befürworter zeigten sich enttäuscht.

    Papst Franziskus hält im Rahmen der außerordentlichen Bischofssynode eine Rede.
    Papst Franziskus hält im Rahmen der außerordentlichen Bischofssynode eine Rede. (ANDREAS SOLARO / AFP)
    Am Samstag wurde der Abschlussbericht der Synode veröffentlicht. Für Befürworter einer Reform der katholischen Kirche dürfte das Ergebnis enttäuschend sein: In Fragen zu Homosexualität und Scheidung konnte keine Einigung erzielt werden. Papst Franziskus hatte im Vorfeld zu einem "barmherzigeren" Umgang der Kirche mit ledigen Müttern, wieder verheirateten Geschiedenen und Homosexuellen aufgerufen. Die nötige Zweidrittel-Mehrheit für die entsprechenden Textpassagen wurde jedoch verfehlt.
    Bei dem veröffentlichten Dokument handle es sich nicht um eine lehramtliche Äußerung, sondern lediglich um ein Arbeitspapier für die weitere Debatte, wie der Leiter des vatikanischen Presseamtes, Federico Lombardi, betonte. Und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, zeigte sich zuversichtlich. Der Abschlusstext der Synode sei eine Ermutigung, „weiter zu diskutieren und voranzugehen."
    Papst Franziskus lobte die Offenheit der Synode: „Ich persönlich wäre sehr besorgt und betrübt, hätte es diese emotionalen Diskussionen nicht gegeben".