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Börse am Donnerstag
New York im Comeback

Nach drei verlustbringenden Tagen in Folge ist die Wall Street wieder auf die Füße gefallen. General Motors setzte das Glanzlicht.

Beatrice Uerlings | 22.11.2013
    Es war eine der größten Rettungsaktionen in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise vor vier Jahren beteiligte sich die US-Regierung mit 49,5 Milliarden Dollar an General Motors (GM). Die Rechnung ging auf: Der Traditionskonzern entkam der Pleite, zigtausende Arbeitsplätze wurden gesichert.
    Jetzt geht es der Opel-Mutter wieder gut und deshalb will Washington noch vor Jahresende komplett aus dem Unternehmen aussteigen. Für die Staatskasse ist es ein Verlustgeschäft, aber den Anlegern gefällt die Aussicht: Sie kürten General Motors zum Tagessieger. Der Autoanalyst Anthony Scaramucci glaubt, dass es für den Wert auch weiter bergauf gehen wird. Er verweist darauf, dass die GM-Aktie gemessen an den zu erwartenden Unternehmensergebnissen günstig sei. "Ich sehe das Papier noch mindestens um 50% auf gut 60 Dollar klettern", sagt er.
    Anderen Titeln taten ermutigende Konjunkturdaten gut. Besonders positiv wurde eine neue Statistik für den US-Arbeitsmarkt gewertet. Die wöchentlichen Erstanträge auf Erwerbslosengeld sind auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren zurückgefallen. Parallel dazu gingen die Erzeugerpreise stärker zurück als gedacht, was bedeutet, dass die Inflation weiter im Griff ist.
    Dow Jones über 16-Tausender-Marke
    Die New Yorker Aktienindizes konnten die unter der Woche erlittenen Verluste wieder ausbügeln. Der marktweisende Dow Jones schloss zum ersten Mal in seiner Geschichte über der 16-Tausender-Marke: Er ging mit einem Aufschlag von 0,7% und 16.009 Punkten aus dem Handel. Der technologielastige Nasdaq sicherte sich den prozentualen Tagessieg: Hier stand ein Plus von 1,2% auf der Tafel.
    Dass nicht noch mehr drin war, lag am Einzelhandel. Hier gab es gleich drei große Enttäuschungen. Der Discounter Target schraubte seine Gewinnprognose herunter; die Kaufhauskette Sears und das Modelabel Abercrombie & Fitch meldeten rote Zahlen. All das bestraften die Investoren.
    Auch am Rentenmarkt waren die Verkäufer in der Mehrheit. Die 10-jährigen US-Staatsanleihen rentieren anhaltend schwach bei 2,78%.
    Die Devisenkurse und Metallpreise glichen denen vom Vorabend. Der Euro pendelte sich im späten New Yorker Geschäft bei 1,3466 Dollar ein. Die US-Schlussnotierung für Gold betrug 1.242 Dollar 30 Cent je Feinunze.
    Billiger Yen treibt Nikkei auf Sechs-Monats-Hoch
    Die anhaltend niedrige Wechselkurs des Yen hat indes die japanischen Börsen am Freitag weiter gestützt. Vor allem die Aktien von exportorientierten Firmen wie etwa den Autobauern legten.
    Der Tokioter Leitindex Nikkei der 225 führenden Werte stieg im Vormittagshandel 1,3 Prozent auf 15.554 Punkte. Der breiter gefasste Topix kletterte um 0,8 Prozent auf 1255 Zähler.
    Der Yen notierte zum Dollar mit 101,36 Yen so tief wie seit viereinhalb Monaten nicht mehr, zum Euro war es mit 136,45 Yen gar der niedrigste Stand seit mehr als vier Jahren. Das ist von der japanischen Regierung weitgehend gewollt, weil sie damit die heimische Wirtschaft stützen will.