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Vorschlag für den nächsten NASA-Haushalt
Mondflug statt nächstes Weltraumteleskop

Vor wenigen Wochen hat die US-Regierung ihren Antrag für den nächsten NASA-Haushalt vorgelegt. Die Zahlen enthalten eine klare Botschaft: Donald Trump setzt auf den Mondflug und will dafür den Bau eines großen Weltraumteleskops stoppen.

Von Dirk Lorenzen | 25.03.2018
    Bisher nur eine Animation: Raumfahrtaktivitäten für den Deep Space Gateway in der Mondumlaufbahn
    Die NASA soll möglichst schnell wieder zum Mond fliegen (Zeichnung) (NASA)
    Insgesamt setzt die Trump-Regierung für die NASA knapp 20 Milliarden US-Dollar im nächsten Haushaltsjahr an, das im Oktober beginnt. Das ist eine Zunahme um etwa zwei Prozent. Circa die Hälfte soll in die Entwicklung der neuen Schwerlastrakete gehen und in die Vorbereitung von Flügen zum Mond und Mars. Schon in etwa vier Jahren könnte es ein kleine Station in der Umlaufbahn um den Mond geben.
    Für wissenschaftliche Projekte soll die NASA knapp sechs Milliarden Dollar erhalten. Bei der Erforschung der Erde gibt es mit minus sechs Prozent einen deutlichen Einschnitt.
    Manche US-Politiker haben schon länger gefordert, dass die NASA sich um Mond, Mars und das Weltall, aber nicht um die Erde kümmern solle. So sind ein Marsrover und Missionen zum Jupitermond Europa und zu zwei Asteroiden von den Kürzungen kaum betroffen. Das zusätzliche Geld für künftige Mondflüge wird vor allem in der Astronomie eingespart. Die US-Regierung will das Projekt WFIRST stoppen, ein großes Infrarot-Weltraumteleskop, das ab Mitte der Zwanzigerjahre vor allem Dunkle Energie und Exoplaneten erforschen soll.
    Die Gelder müssen vom US-Parlament freigegeben werden. Viele Astronomen laufen gegen die Pläne Sturm und hoffen nun auf deutliche Änderungen durch den Kongress.