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Der Komponist und Dirigent Sir Michael Tippett
Konsequent kompromisslos

Avantgardistische Strömungen waren ihm eher suspekt. Der britische Komponist Michael Tippett blieb zeit seines Lebens der Tonalität verbunden, deren Grenzen reizte er aber durchaus gerne aus.

Von Klaus Gehrke |
    Im badischen Staatstheater in Karlsruhe gelangte am 26.01.1963 der klassische Mythos um "König Priamos" des englischen Komponisten Michael Tippett zum ersten Mal in Deutschland zur Aufführung. Die musikalische Leitung hat Generalmusikdirektor Arthur Grüber, die Inszenierung übernahm Carl-Heinrich Kreith. Das Bühnenbild entwarf Dominik Hartmann, die Kostüme stammen von Helmi Heussler. Das Bild zeigt den Komponisten Michael Tippett (l) im Gespräch mit dem die Titelrolle verkörpernden Howard Vandenburg (r). | Verwendung weltweit Deutsche Erstaufführung
    Der Komponist Sir Michael Tippett im Gespräch mit dem Sänger Howard Vandenburg 1963 (dpa / picture-alliance)
    1905 in London geboren, verfolgte Michael Tippett ähnlich wie Benjamin Britten konsequent und kompromisslos seinen kompositorischen Weg.
    Während seine Kollegen auf dem Kontinent mit Zwölftontechnik, Aleatorik oder Elektronik experimentierten, entwickelte er seine typische Klangsprache mit kräftiger Harmonik und differenzierter Polyrhythmik.
    1966 erhob Queen Elizabeth II. ihn in den Adelsstand.
    Der Komponist, der wie Britten die englischen Meister des Barock schätzte und gerne aufführte, starb vor 20 Jahren am 8. Januar 1998.