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Die Neuvermessung des Bösen

James Fallon ist Professor für Neurowissenschaften an der Universität von Kalifornien in Irvine. Seit fast 20 Jahren befasst er sich mit den Gehirnen von Schwerverbrechern. Eines Tages nimmt der Forscher selbst als Kontrollperson an einer Alzheimerstudie teil. Sein Gehirn wird durchleuchtet, sein Erbgut analysiert. Als James Fallon seine Ergebnisse bekommt, traut er seinen Augen kaum. Das Hirnareal, das unter anderem für moralische Entscheidungen und Impulskontrolle zuständig ist, scheint nicht aktiv zu sein.

Von Marieke Degen | 12.06.2011
    Sein Hirnscan sieht genauso aus wie der eines Gewaltverbrechers. Außerdem weist sein Erbgut Genvarianten auf, die mit besonders aggressivem Verhalten in Verbindung gebracht werden. Doch James Fallon hat in seinem Leben noch nie eine Straftat begangen. Was macht manche Menschen zu Vergewaltigern und Serienkillern, andere nicht? In Gefängnissen auf der ganzen Welt machen sich Forscher an die Neuvermessung des Bösen.

    Sie schieben Häftlinge in Kernspin- und Positronenemissions-Tomographen und beobachten, wie sie auf bestimmte Bilder und Reize reagieren. Doch noch kann niemand abschätzen, wie aussagekräftig solche Hirnscans tatsächlich sind. Ein Feature über die Suche nach den Wurzeln des Übels.

    Hinweis: Teil 2 dieses Doppel-Features können Sie hier lesen.

    "Manuskript zur Sendung:"

    Die Neuvermessung des Bösen, Teil 1

    "Weiterführende Links:"

    Sendungen des Deutschlandradios:

    Die Idee vom geborenen Verbrechrer
    (Büchermarkt, 22.12.10)

    Krank oder kriminell?
    (Forschung aktuell, 29.11.10)

    Weggeschlossen für immer
    (Hintergrund, 19.10.10)

    Lüge und Wahrheit vor Gericht
    (Forschung und Gesellschaft, 24.09.09)

    Das Böse in uns
    (Auslese, 14.10.07)