Samstag, 27. April 2024

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Die Pianistin Monique de la Bruchollerie
Unangepasst und wagemutig

Sie war ein klassisches 'Wunderkind', gewann früh internationale Wettbewerbe und gab mit 17 Jahren ihr Debüt als Konzertpianistin. Später spielte Monique de la Bruchollerie unter Herbert von Karajan, Eugen Jochum oder Sergiu Celibidache. Heute ist ihr Name nur noch Kennern der Klavierszene ein Begriff. Warum ist die Pianistin in Vergessenheit geraten?

Von Norbert Hornig | 16.04.2015
    Zwei Hände spielen auf der Tastatur eines Flügels
    Die musikalische Welt Brucholleries: das Klavier (Imago / United Archives International)
    Ein Grund dafür ist wohl auch, dass die am 20. April vor 100 Jahren in Paris geborene Künstlerin nur wenige Schallplattenaufnahmen hinterlassen hat. Monique de la Bruchollerie studierte am Pariser Konservatorium und holte sich den letzten Schliff bei Alfred Cortot, Emil von Sauer und Raoul Koczalski. Ihre internationale Karriere, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Schwung kam, endete 1969 abrupt mit einem Autounfall. Ein weiteres Konzertieren war danach wegen schwerer Verletzungen unter anderem der rechten Hand unmöglich: Ihr hoch musikalisches und markant individuelles Klavierspiel verstummte.