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Dopingopfer-Hilfsfonds
DOSB-Chef Hörmann: "Ein Missverständnis"

Zwischen Bund und DOSB gibt es Unklarheiten über die Höhe von Zahlungen an die Opfer des DDR-Zwangsdoping-Systems. Während das Bundesinnenministerium 10,5 Millionen Euro anvisiert und die gleiche Summe vom Sport fordert, spricht dieser von einem Missverständnis.

Alfons Hörmann im Gespräch mit Philipp May | 03.10.2015
    DOSB-Präsident Alfons Hörmann
    DOSB-Präsident Alfons Hörmann (dpa / picture-alliance / Arne Dedert)
    Der Deutsche Olympische Sportbund hat überraschend auf angekündigte Hilfen des Bundes für die Opfer des DDR-Zwangsdoping-Systems reagiert. Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Alfons Hörmann, sagte im DLF, hierbei könne es sich nur um ein Missverständnis handeln. Ole Schröder, Parlamentarischer Staatssekretär im zuständigen Bundesinnenministerium, hatte zuvor ebenfalls im Deutschlandfunk erklärt, der Bundestag solle 10,5 Millionen Euro im Nachtragshaushalt zur Verfügung stellen. Schröder forderte den Deutschen Olympischen Sportbund zugleich auf, den gleichen Betrag bereitzustellen.
    In monatelangen Gesprächen mit dem Bundesinnenministerium, auch mit Ole Schröder, seien ca. 10 Millionen Euro als "Hochrechnung oder Schätzung" herausgekommen, sagte dazu Hörmann. Kein Mensch könne im Moment ermessen, wie groß die Summe genau sein müsse. Im Idealfall solle die Summe aus einem allgemeinen Topf von Sportgeldern vom BMI entnommen werden. "Von einem 20-Millionenbedarf war nie die Rede", sagte Hörmann. Einen neueren Kenntnisstand habe er nicht.
    Eine konkrete Zusage über Leistungen des Sports wollte Hörmann aktuell nicht geben.
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 3. April 2016 nachhören.