Archiv


Ein Leben für den Himmel

Dass sich auch mit Amateurinstrumenten wichtige Beiträge zur Himmelsforschung leisten lassen, bewies kaum einer so gut wie Albert Jones. Gut siebzig Jahre lang hat der Amateurastronom aus Neuseeland nahezu jede klare Nacht an den Himmel geblickt.

Von Dirk Lorenzen |
    Albert Jones benutzte ein Teleskop mit gut 30 Zentimetern Durchmesser. Damit hat er möglichst oft die Helligkeit veränderlicher Sterne bestimmt - mit bloßem Auge durch den Vergleich mit benachbarten Objekten.

    Seine exzellenten Daten helfen vielen Profiastronomen, die sich mit der Physik dieser Sterne beschäftigen - denn an großen Sternwarten sind langfristige Messreihen kaum möglich.

    Albert Jones hat in seinem Leben mehr als eine halbe Million Helligkeitsschätzungen solcher Sterne durchgeführt - eine unglaubliche Zahl, der kaum jemand sonst auch nur nahe kommt. Er gilt als einer der erfahrensten visuellen Himmelsbeobachter überhaupt.

    Ende 1946 hatte er bei seinen Messungen zufällig einen Kometen entdeckt - im Jahr 2001 gelang ihm dies noch einmal.

    Damit hält Albert Jones zwei Rekorde: Nie zuvor ist einem 80-Jährigen eine Kometenentdeckung gelungen - und noch nie hat sich jemand im Abstand von mehr als 54 Jahren in die Entdeckerlisten eingetragen.

    Zudem hat er die Supernova 1987 A in der Großen Magellanschen Wolke mit entdeckt.

    Am 11. September ist Albert Jones im Alter von 93 Jahren gestorben - fast bis zuletzt hat er sein Teleskop so oft wie möglich an den Himmel gerichtet.


    Interview mit Albert Jones

    Nachruf auf Albert Jones

    Die Vereinigung der Beobachter veränderlicher Sterne