
Im Rahmen von Einstein@Home werden seit zwölf Jahren die Daten der Gravitationswellendetektoren durchforstet, seit acht Jahren auch die Daten des 300-Meter-Radioteleskops von Arecibo. Dort will man binäre Radiopulsare finden – extrem seltene Objekte, die aus zwei einander umkreisenden Neutronensternen bestehen.
Neutronensterne bilden sich im Zuge der finalen Supernova-Explosion massereicher Sterne. Sie vereinen jeweils mehr als anderthalb Sonnenmassen in einem nur etwa 20 Kilometer großen Materieklumpen, der vorwiegend aus Neutronen besteht. Unter bestimmten Umständen können solche anfangs rasch rotierenden Neutronensterne stark gebündelte Radiostrahlung aussenden. Wenn ihre Strahlungskegel über die Erde hinweg streifen, registrieren irdische Radioteleskope periodisch wiederkehrende Strahlungspulse, weshalb die Astronomen von Pulsaren sprechen.

Nur die wenigsten der mehr als 2.500 bekannten Pulsare sind Teile eines Doppel-Pulsar-Systems. An ihnen lassen sich Effekte der Einsteinschen Relativitätstheorie besonders gut beobachten und mit der Theorie vergleichen. Mit Einstein@Home wurde jetzt das 14. dieser Systeme entdeckt: zwei Neutronensterne, die sich alle fünf Stunden einmal umkreisen.