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ExoMars-Mission
Unklarheit über Mars-Landung

Ist die Test-Sonde "Schiaparelli" der europäischen Raumfahrtagentur ESA auf dem Mars gelandet? Und wenn ja: In welchem Zustand ist sie? Noch herrscht im Kontrollzentrum in Darmstadt Unklarheit. Der Grund: Kurz vor der Landung ging das Signal der Sonde verloren.

    Die Sonde ist mit silberner Folie verkleidet.
    Ein Modell der Mars-Sonde Schiaparelli im Raumfahrtzentrum der ESA in Darmstadt (dpa)
    Zunächst schien bei der ExoMars-Mission alles nach Plan zu verlaufen: Die Triebwerke des Mutterschiffs zündeten rechtzeitig, um den Bremsvorgang auf dem Weg zum Mars einzuleiten. Auch die Absprengung des Hitzeschilds von der fallenden Sonde und die Öffnung ihres Fallschirms schienen laut den überlieferten Daten zu funktionieren. Doch dann kamen kurz vor der erwarteten Landung keine Signale mehr. Die ESA will am Donnerstagvormittag um 10.00 Uhr auf einer Pressekonferenz nähere Informationen geben.
    Das Mutterschiff TGO mit der Sonde an Bord war am 14. März vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet. Gemäß den Plänen der Raumfahrt-Experten sollte die 600 Kilogramm schwere Sonde mit einem Tempo von sechs Kilometern pro Sekunde in die Atmosphäre des Mars eintreten. Eine Knautschzone sollte schließlich den Aufprall auf dem roten Planeten abdämpfen. Ob letzteres tatsächlich funktioniert hat, ist nun unklar.
    Das Feuer der Triebwerke erhellt den Nachthimmel orangefarben.
    Start einer Rakete in Baikonur. (NASA)
    Die Esa betreibt die ExoMars-Mission gemeinsam mit der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos. ESA-Chef Jan Wörner hatte vor dem Landungsversuch von einem echten Test für die europäische Raumfahrt gesprochen.
    Mit einer Landung wäre die ExoMars-Missioin keineswegs beendet. Das Mutterschiff - der "Trace Gas Orbiter", kurz TGO, soll bis Ende 2017 in mehreren Manövern seinen Zielorbit um den Planeten ansteuern und von dort aus nach Spuren von Leben auf dem Mars suchen. In einem nächsten Schritt soll dann 2020 ein Roboter zum Mars geschickt werden - auch er soll nach Lebensspuren suchen.
    Das silbrige Modell inklusive Fallschirm steht in einer großen Halle.
    Ein Modell der Testsonde Schiaparelli im Technologiezentrum der ESA in Noordwijk in den Niederlanden. (Sarah Jane Muirhead/esa/dpa picture alliance)
    "Wenn es in unserem Sonnensystem noch auf einem anderen Planeten Leben gibt, dann ist die Wahrscheinlichkeit dafür auf dem Mars am höchsten", sagte Wörner. Allerdings ist die Finanzierung des zweiten Teils der Mission aber noch nicht ganz gesichert. "Da fehlt es noch etwas an Geld", sagte der ESA-Chef. Eine erfolgreiche Landung von "Schiaparelli" könnte die Geldsuche erleichtern.
    (mg)