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Flüchtlinge in Idomeni
Mazedonische Polizei setzt Tränengas ein

Im Flüchtlingscamp Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze verschärft sich die Situation. Die mazedonische Polizei setzte Tränengas gegen Hunderte Migranten ein, die sich am Grenzzaun versammelt hatten. Mindestens 260 Menschen sollen verletzt worden sein, berichtet die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen.

    Mazedonische Polizei setzt Tränengas gegen Flüchtlinge ein (10.4.2016)
    Mazedonische Polizei setzt Tränengas gegen Flüchtlinge ein. (dpa / picture alliance / Tomislav Georgiev)
    An der Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien ist es zu neuen Auseinandersetzungen zwischen Flüchtlingen und der Polizei gekommen. Mazedonische Einsatzkräfte gingen mit Tränengas gegen Migranten vor, die sich an dem unlängst errichteten Grenzzaun zwischen beiden Ländern versammelt hatten. Nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen sind mindestens 260 Flüchtlinge verletzt worden.
    Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, mehr als 500 Menschen hätten sich an dem Zaun zusammengefunden und, nach Angaben der mazedonischen Polizei, versucht, auf den Zaun zuzulaufen. Griechenland hat den Tränengaseinsatz verurteilt. Das Vorgehen der Einsatzkräfte sei willkürlich und gefährlich gewesen, sagte ein Regierungssprecher in Athen.
    Flugblatt scheucht Flüchtlinge auf
    Ein neues Flugblatt hatte zuvor die Sicherheitskräfte in der Grenzstadt Idomeni in Alarmbereitschaft versetzt. Die mehr als 11.000 Flüchtlinge und Migranten des Flüchtlingslagers wurden darauf in arabischer Sprache aufgefordert, sich am Sonntagmorgen um neun Uhr zu versammeln, um über die Grenze nach Mazedonien zu marschieren, wie der griechische Radiosender Athina 984 berichtete. Wer die Flugblätter verteilt und an Strommasten aufgehängt habe, sei nicht bekannt.
    Bereits Mitte März hatte ein ähnliches Flugblatt für einen Sturm auf den Grenzzaun gesorgt. Rund 2.000 Flüchtlinge waren damals der Aufforderung gefolgt, einen reißenden Fluss zu überqueren. Drei Menschen waren dabei ertrunken. Wer es nach Mazedonien schaffte, wurde von den dortigen Sicherheitskräften umgehend zurückgeschickt.
    (tzi/hba)