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François Couperins Werke in frühen Rundfunk-Einspielungen
Renaissance eines Barock-Klassikers

François Couperin war vor allem auf den Tasteninstrumenten zuhause und nahm damit für die französische Musikgeschichte jene Rolle ein, die in Deutschland Johann Sebastian Bach zukam. Wie viele französische Musiker des Barock machte er am Königshof Karriere. Nach seinem Tod 1733 blieben den Kennern seine beiden Orgelmessen und die vier Cembalobücher mit ihren wertvollen Ausführungshinweisen ein Begriff.

Von Bernd Heyder |
    Bemerkenswerterweise waren es 1871 die Deutschen Johannes Brahms und Friedrich Chrysander, die mit textkritischen Neuausgaben ein Fundament zur Wiederentdeckung Couperins für die Musikpraxis legten. Louise Dyers Gesamtedition, die ab 1933 in Paris erschien, diente dann den Interpreten als Grundlage früher Einspielungen für den Französischen Rundfunk. In dessen Archiven finden sich, jetzt wieder auf CD herausgegeben, Meilensteine der Couperin-Interpretation aus den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg. Hier präsentieren so unterschiedliche Künstlerpersönlichkeiten wie Ruggero Gerlin am Cembalo, Wilhelm Kempff am Klavier und Maurice Duruflé an der Orgel ihre individuellen Sichtweisen auf den barocken Tastenmeister.