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Gefechte in Tschetschenien
Islamisten bekennen sich zu Anschlägen

Militante Islamisten haben sich zu dem Angriff in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny bekannt. Dabei kamen mindestens 20 Menschen ums Leben. Im Internet kursiert ein Video der Gruppe "Kaukasus-Kalifat". Verlässliche Quellen zur Situation dort gibt es kaum.

    Das Haus der Presse in Grosny zeigt eine verkohlte und verrußte Front ohne Fenster.
    Das Haus der Presse in Grosny ist von den Spuren des Brandes gezeichnet. (picture alliance / dpa / Kazbek Vakhayev)
    Jahrelang hat es in Grosny keine so heftigen Auseinandersetzungen mehr gegeben wie heute. Extremisten und die russische Polizei kämpfen gegeneinander, mindestens 20 Menschen wurden dabei getötet.
    Mutmaßliche Islamisten hatten zunächst drei Polizisten an einem Straßenposten erschossen und sich dann in einem Verlagshaus verschanzt, dem "Haus der Presse", das ein Vorzeigeprojekt von Präsident Ramsan Kadyrow ist. Als Sicherheitskräfte damit begannen, das Haus zu stürmen, brach ein Brand aus. Das russische Staatsfernsehen zeigte Bilder des brennenden Hochhauses. Die Angreifer stürmten auch eine Schule.
    Das russische Anti-Terror-Komitee NAK sprach von zehn getöteten Angreifern und zehn toten Polizisten. Mindestens 28 seien verletzt worden. Der russlandtreue Republikchef Kadyrow sagte, die Bewaffneten hätten einen massiven Anschlag geplant.
    Der Angriff erfolgte wenige Stunden vor einer Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin an die Nation. Darin sagte Putin: "Ich bin überzeugt, dass die Behörden diese Terroristen liquidieren."
    Islamisten wollen "bis zum Tod kämpfen"
    In den russischen Kaukasusrepubliken Tschetschenien, Dagestan und Inguschetien kämpfen radikalislamische Aufständische seit Jahren für die Unabhängigkeit. In Tschetschenien wollen sie einen von Russland unabhängigen Gottesstaat errichten. In einem Video im Internet bekannte sich die Gruppe Kaukasus-Kalifat zu dem Überfall in Grosny. Die Kämpfer würden vom neuen Anführer der Gruppe, Scheich Ali Abu Mohammed, befehligt, und wollten "bis zum Tod kämpfen", heißt es darin.
    Die Separatisten verüben immer wieder Anschläge auf die russlandtreuen Sicherheitskräfte. Die tschetschenische Hauptstadt Grosny wird deswegen stark bewacht. In den 1990er Jahren verhinderte Moskau in einem Krieg eine Abspaltung Tschetscheniens. Der Beginn des Krieges jährt sich in wenigen Tagen zum 20. Mal.
    (stfr/tj)