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Gemeinsam gegen die "Unkultur" am Bau

In unserem Alltag dominiert meist architektonische "Unkultur" statt Baukultur. Mit der Gründung eines "Interdisziplinären Instituts" an der Universität Essen soll ein Dialog zwischen den Fachleuten angeregt werden.

    Bausünden finden natürlich nicht nur auf dem Campus statt. Einkaufszentren sind in ihrer Hässlichkeit der beste Beweis dafür - in unserem Alltag dominiert meist architektonische "Unkultur" statt Baukultur. Hier setzt ein neues Projekt der Universität Essen an - mit vielen Fragen: Wie soll Lebensraum gestaltet werden? Was ist ästhetisch, was von den Menschen gewünscht, was technisch machbar und finanziell möglich? Fragen über Fragen, die sich am besten im Dialog mit allen entsprechenden Fachleuten beantworten lassen. Diesen regelmäßigen Austausch wollen die Essener Bauingenieure organisieren. Mit der Gründung eines "Interdisziplinären Instituts" an der Universität Essen. "Essener Forum Baukultur" heißt das vorliegende Konzept, bei dem auch die Studierenden eingebunden werden.

    Frage: Damit Gestaltung gelingt, sollen am Planungs- und Bauprozess viele Seiten beteiligt sein. Wer gehört da im Idealfall dazu?

    Prof. Schmidt: Der Dialog zwischen den Bauingenieuren und den Architekten.

    Frage: Was könnte ein Dialogthema sein auch in Zusammenhang mit dem menschlichen Faktor? Mit Psychologen und Soziologen.

    Prof. Schmidt: Was wissen schon die Ingenieurwissenschaften oder auch die Bauingenieure von der Identität, der Unverwechselbarkeit einer Stadt. Dem Image einer Stadt also. Da geht es darum, dass sich die verschiedenen Disziplinen zuhören. Auch Psychologen haben sich beispielsweise mit Haus und Wohnen beschäftigt.

    Frage: Wenn jetzt so ein gemeinsames Thema angefasst wird, auf welchen Ebenen behandeln sie das?

    Prof. Schmidt: Wir wollen das jährlich auf einer Symposiumsebene behandeln und es außerdem mit jährlichen Publikationen begleiten. Das ist das große Schaulaufen, um auch die Öffentlichkeit mit einzubeziehen. Auf der nächsten Ebene wollen wir die Studierenden im Rahmen von Seminaren mit einbeziehen.

    Frage: Wie sieht das bislang aus bei der Ausbildung? In wie weit wird da über den Tellerrand geguckt?

    Prof. Schmidt: Es beginnt gerade erst ein kleines Pflänzchen zu wachsen, so dass fakultätsübergreifende Ausbildungskonzepte entwickelt werden.

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    Universität Essen, Fachbereich 10 Bauwesen