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Jazz à la française
Émile Parisien Quintett & Joachim Kühn, Michel Portal

Große Jazzmusiker und Jazzmusikerinnen sind an ihrem Sound sofort erkennbar. Émile Parisien merkt man die klassische Erziehung an und die intensive Beschäftigung mit der Geschichte seines Instruments, von Sidney Bechet bis zu Wayne Shorter.

Am Mikrofon: Karl Lippegaus |
    Der Musiker Emile Parisien bei einem Auftritt (2016).
    Der Musiker Émile Parisien bei einem Auftritt (2016) (imago/VIADATA)
    Doch hinzu kommt auch eine freischwebende Fantasie, das Forschen nach einer imaginären Folklore, das sein Spielpartner Michel Portal sein Leben lang praktiziert hat.
    Das neue Émile Parisien Quintett ist wie seine frühere Band ein echtes Kollektiv, in dem die Beiträge jedes Spielpartners den Kurs der Musik in jedem Moment mitbestimmen. Wer diesen sieben Leuten mit geschlossenen Augen lauscht und nichts vom Parcours der Musiker weiß, käme womöglich gar nicht auf die Idee, dass der Mann am Klavier Émiles Vater sein könnte.
    Joachim Kühn (73), der einen Großteil seines Künstlerlebens in Frankreich verbrachte und dort immer wieder mit Michel Portal arbeitete, erweist sich als kongenialer Spielpartner in dieser für einen Abend auf Septettgröße erweiterten Formation. Und auch Wolfgang Reisinger ist bestens vertraut mit dem Jazz à la française, aus dem Parisien & Co. schöpfen. So hätte sich diese Little Big Band ohne weiteres auch Old & New Friends nennen können.
    Übrigens, große Künstler sind oft auch sehr bescheidene Menschen, was nicht nur auf Parisien und Portal, sondern auch auf Manu Codjia, zutrifft - einen sanften Giganten an der E-Gitarre!
    Émile Parisien, Sopransaxofon
    Michel Portal, Sopransaxofon, Klarinette
    Manu Codjia, E-Gitarre
    Joachim Kühn, Piano
    Simon Tailleu, Kontrabass
    Mario Costa, Wolfgang Reisinger, Schlagzeug
    Aufnahme vom 27.8.16 beim Jazzfestival in Saalfelden/Österreich