Freitag, 26. April 2024

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Jazz Live
Sylvain Beuf Quartett

Der Vergleich seines Quartetts mit vier Top-Athleten, die mühelos jede Hürde nehmen, mag sich aufdrängen. Mit einer Leichtigkeit, die in wirklich gutem Jazz auch immer etwas Magisches hat. Sylvain Beuf, Jahrgang 1964, entdeckte den Jazz durch seine Brüder, die ihn für Paul Desmond begeisterten.

Von Karl Lippegaus | 28.06.2016
    Ein Saxophonspieler
    Der Saxophonist Sylvain Beuf wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet. (imago / Tillmann )
    Vielleicht schwärmte er besonders für jenes berühmte Quartett mit dem Gitarristen Jim Hall, das seit Längerem eine späte Renaissance erlebt. Joe Lovano und John Scofield, Michael Brecker und Pat Metheny oder unlängst Charles Lloyd und Bill Frisell haben die Pionierarbeit jenes Saxofon-Gitarre-Gespanns weiterentwickelt. Im Falle Sylvain Beufs ist der Saitenkünstler kein Geringerer als Manu Codjia, dessen herausragendes Können in umgekehrtem Verhältnis zu seiner Bescheidenheit steht.
    "Open Mind" hieß das Eröffnungsstück, das Sylvain Beuf für das Radiokonzert in Paris wählte. Diese Offenheit spiegelt sich wieder in all seiner Musik, in der handwerkliches Können und geballte Emotionalität zu einer untrennbaren Symbiose verschmelzen.
    Längst ist aus dem Jazzrock der 70er-Jahre, mit dem Beuf und Codjia aufwuchsen, eine musikalische Sprache geworden, die eben jene offenen Konzeptionen erlaubt, wie sie der klassisch geschulte und mit vielen Preisen bedachte Saxofonist anstrebt.
    Sylvain Beuf, Tenor- und Sopransaxophon
    Manu Codjia, Gitarre
    Christophe Wallemme, Kontrabass
    Julien Charlet, Schlagzeug
    Aufnahme vom 21.11.15 bei Radio France in Paris