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JazzFacts
Porträt des Schweizer Posaunisten Samuel Blaser

Man mag über Musikerwitze lachen oder auch nicht. Wir fragen nach - bei einem Posaunisten, erfahren in der Kunst, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen, der gerne und viel lacht (und selbst die zahlreichen Wortspiele mit seinem Nachnamen mit Humor nimmt). Was zeichnet seine Instrumentalfraktion besonders aus?

Von Karsten Mützelfeldt |
    Der Musiker Manuel Blaser hält seine Posaune in der linken Hand.
    Der Musiker Manuel Blaser (Alex Troesch)
    Samuel Blaser bescheinigt den Kollegen gleich Mehreres: Entweder groß und schmächtig oder klein und untersetzt von Statur, seien sie im Vergleich zu anderen Instrumentalisten häufig besser organisiert und ausgesprochen initiativ, interessante Komponisten und dem irdischen Leben und seinen Freuden stets zugewandt. Charakterisierungen, die auf den Schweizer Wahl-Berliner, der mehrere Jahre auch in New York verbrachte, allemal zutreffen.
    Wenn er sich selbst mit einem Satelliten vergleicht, dann mindestens aus zweierlei Gründen: Der heute 34-Jährige ist zum einen ein Dauerreisender, zum anderen ein Freigeist, der sich von unterschiedlichsten Musikwelten angezogen fühlt. Mittelalterliches und Barockmusik faszinieren ihn genauso wie Strawinsky und Neue Musik, Jimmy Giuffre, Blues, Fusion und Free Jazz. Samuel Blaser arbeitet viel mit französischen Improvisatoren wie dem Pianisten Benoit Delbecq oder dem Gitarristen Marc Ducret, eine besonders enge Beziehung verbindet ihn mit Schlagzeugern wie Paul Motian, Pierre Favre, Gerry Hemingway oder Jonas Burgwinkel, mit denen er des Öfteren auch im Duo aufgetreten ist.
    Das "Jazzfacts"-Porträt lädt den Hörer ein - ins Universum eines erklärten Satelliten.