Dienstag, 14. Mai 2024

Kanzler Kohl über die Massenflucht
"Jetzt gilt nicht Rechthaberei, sondern Menschlichkeit ist gefragt"

Bundeskanzler Helmut Kohl zur DDR-Fluchtwelle und dem Dialog mit Ost-Berlin.

22.08.2014
    Eine schier endlose Schlange von DDR-Fahrzeugen hat sich am 05.11.1989 vor dem Grenzübergang bei Schirnding (Bayern) an der deutsch-tschechoslowakischen Grenze gebildet.
    Eine schier endlose Schlange von DDR-Fahrzeugen hat sich am 05.11.1989 vor dem Grenzübergang bei Schirnding (Bayern) an der deutsch-tschechoslowakischen Grenze gebildet. (picture alliance/Claus Felix)
    "Für die jetzt entstandene Lage trägt ausschließlich die DDR-Führung die Verantwortung. Wir werden sie daraus nicht entlassen. Alle müssen wissen, auch die Zuflucht-Suchenden, dass nicht die Bundesregierung über Ausreise entscheiden kann, sondern ausschließlich die DDR. Ich habe mich, wie Sie wissen, persönlich an Generalsekretär Honecker gewandt, Kanzleramtsminister Seiters hat am Freitag Gespräche in Ost-Berlin geführt. Wir und vor allem auch ich selbst werden auch weiterhin alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausschöpfen, um die SED-Führung zu einer raschen und für die Betroffenen akzeptablen Lösung zu bewegen. Jetzt gilt nicht Rechthaberei, sondern Menschlichkeit ist gefragt."