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Korruptionsvorwürfe
Prozess gegen Glaeseker eingestellt

Der Korruptionsprozess gegen den früheren Sprecher von Ex-Bundespräsident Wulff, Olaf Glaeseker, wird eingestellt. Das Landgericht Hannover stimmte einem entsprechenden Antrag von Verteidigung und Staatsanwaltschaft zu. Glaseker zahlt im Gegenzug eine Geldauflage von 25.000 Euro.

11.03.2014
    Olaf Glaeseker
    Nicht vorbestraft: Olaf Glaeseker (dpa / picture-alliance / Peter Steffen)
    Nach dem Freispruch im Korruptionsprozess gegen den früheren Bundespräsidenten Christian Wulff wird nun auch das Strafverfahren gegen seinen früheren Vertrauten Olaf Glaeseker eingestellt. Die 3. Große Strafkammer am Landgericht Hannover gab am Dienstag bekannt, dass sie der von Staatsanwaltschaft und Verteidigern ausgehandelten Einstellung des Prozesses wegen geringer Schuld gegen Zahlung einer Geldauflage zustimmt. Glaeseker gilt damit nicht als vorbestraft.
    Gegenseitige Einladungen
    Der 52-Jährige stand seit Dezember vor Gericht. Er half dem mitangeklagten Eventmanager Manfred Schmidt bei der Suche nach Sponsoren für die Promipartys "Nord-Süd-Dialog" in Hannover und Stuttgart, mit denen Schmidt 2007 bis 2009 viel Geld verdient haben soll. Glaeseker, damals Regierungssprecher in Niedersachsen, machte aber auch mehrfach kostenlos Urlaub in Auslandsimmobilien von Schmidt, deswegen war ihm Bestechlichkeit vorgeworfen worden. Beide Männer hatten im Prozess betont, sie seien seit Jahren eng befreundet und hätten sich deswegen immer wieder gegenseitig eingeladen.
    Auch das Verfahren gegen Schmidt wurde gegen 25.000 Euro Geldauflage beendet. Zudem muss der Eventmanager noch 5.000 Euro an gemeinnützige Einrichtungen zahlen.
    Erst Ende Februar war Christian Wulff in einem eigenen Prozess vom Vorwurf der Vorteilsannahme freigesprochen worden. Die Staatsanwaltschaft ist aber in Revision gegangen, um das Urteil überprüfen zu lassen.