Montag, 13. Mai 2024

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Landtag Nordrhein-Westfalen
Sondersitzung zum Fall des toten Syrers

Im nordrhein-westfälischen Landtag beschäftigen sich heute sowohl der Rechts- als auch der Innenausschuss mit dem Fall des fälschlicherweise verhafteten Syrers in Kleve, der an den Folgen eines Feuers im Gefängnis gestorben ist. Die Opposition spricht von einem Justizskandal.

Moritz Küpper im Gespräch mit Jasper Barenberg | 05.10.2018
    Notarzt vor der JVA Kleve
    Notarzt vor der JVA Kleve (dpa/Feuerwehr Kleve)
    Der 26-jährige Syrer hatte mehr als zwei Monate zu Unrecht im Gefängnis gesessen, berichtet Dlf-Korrespondent Moritz Küpper. Der Mann war im Juli verhaftet worden - der Verhaftung liegt allerdings eine Namensverwechslung zugrunde. Ein gesuchter Dieb aus Mali hatte sich in Hamburg zufälligerweise mit dem Namen des Syrers ausgegeben. Im Haftbefehl war der Name als sogenannter Alias-Name angegeben. Dennoch wurde der Syrer festgenommen. Auf einen Abgleich weiterer Punkte zur Feststellung der Identität des Syrers wurde verzichtet. Bereits seit Wochen sei bekannt gewesen, dass man anstelle eines Afrikaners einen Araber festgenommen hatte, so Küpper.
    Am 17. September brach dann aus noch ungeklärten Gründen in der Zelle des Mannes ein Feuer aus. Er konnte zunnächst gerettet werden. Am 28. September wurde er offiziell entlassen - da lag er allerdings schon im künstlichen Koma und verstarb einen Tag später.