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Sosa, Gurtu und Fresu
Weltmusikalisches mit Jazz vermischt

Der kubanische Pianist Omar Sosa, der indische Perkussionist Trilok Gurtu und der italienische Trompeter Paolo Fresu vermischten bei ihrem Konzert in Tampere, Finnland, Weltmusik mit Jazz. Dabei öffneten sie musikalische Räume und hielten das Geschehen äußerst transparent.

Am Mikrofon: Karsten Mützelfeldt |
    Der indische Jazzmusiker Trilok Gurtu
    Der indische Jazzmusiker Trilok Gurtu (picture-alliance / dpa / Adam Warzawa)
    Die Stadt Tampere, 150 Kilometer nördlich von Helsinki gelegen, ist Schauplatz eines der kompromisslosesten Jazzfestivals Nordeuropas. Durchaus passend zu den unwirtlichen Temperaturen im Herbst ist die musikalische Kost hier eine rauere als andernorts: ein Programm überwiegend mit skandinavischen Bands im Schnittpunkt von Free Jazz, Rock, Punk und Elektronik. Das Festival-Plakat wies den Zusatz 34th Revolutionale auf - in den Worten des Künstlerischen Leiters Juhamatti Kauppinen "ein eigenes Esperanto-Wort für Revolution", mit einer inhaltlichen Ausrichtung, die "den Außenrändern verpflichtet und irgendwo links verortet" sei.
    Vor diesem Hintergrund kam der Auftritt des kubanischen Pianisten Omar Sosa, des indischen Perkussionisten Trilok Gurtu und des italienischen Trompeters Paolo Fresu einem wohltemperierten Kontrapunkt gleich: Die Drei präsentierten eingängige Klänge, in denen sich Weltmusikalisches mit Jazz mischte. Dass dabei nie ein globaler, undifferenzierter Brei entstand, ist der musikalischen Sensibilität der drei zu verdanken. Das Konzert von Sosa, Gurtu und Fresu war für das Publikum ein willkommenes, genussvolles Luftholen und Kraftschöpfen für ein ansonsten forderndes Musikangebot - und wurde dementsprechend gefeiert.
    Aufnahme vom 30.10.15 beim Jazz Happening in Tampere,Finnland
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