
In Wirklichkeit ist auch die Sonne ein Stern und sind alle Sterne Sonnen. Begründet wird das unterschiedliche Erscheinungsbild durch die besonders geringe Entfernung der Sonne. Von dort braucht das Licht bis zu uns nur gut acht Minuten – vom nächsten Stern hinter der Sonne dagegen mehr als vier Jahre.
Allein dieser nächste Stern ist also schon mehr als 270.000-mal weiter von uns entfernt als die Sonne – und erscheint deshalb selbst im stärksten Teleskop nur als ausdehnungsloses, punktförmiges Objekt.
Noch viel weiter, nämlich rund 600 Lichtjahre, ist der Stern Antares im Skorpion entfernt. Er zählt zu den roten Überriesen – mit einem Durchmesser von mehr als 800 Sonnendurchmessern.

Trotz der großen Distanz haben europäische Astronomen vor kurzem in der aufgeblähten Atmosphäre dieses Riesensterns großräumige Gasbewegungen beobachtet.
Dazu schalteten sie mehrere Teleskope der Europäischen Südsternwarte ESO in Chile zusammen. Bei dieser Interferometrie genannten Beobachtungstechnik zeigte sich, dass die äußere Hülle des Sterns von recht turbulenten Gasströmen geprägt ist.
Diese überraschend heftigen Ströme sorgen mit dafür, dass Antares ständig Materie seiner äußeren Schichten in den Weltraum verliert.