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Osterfest im Vatikan
Papst ruft in seiner Osterbotschaft zu Frieden auf

Papst Franziskus hat in Rom mit Pilgern aus aller Welt die Ostermesse gefeiert. In seiner Osterbotschaft forderte er ein Ende der Krisen und Konflikte und prangerte Hunger und Verschwendung an. Anschließend erteilte er den traditionellen Ostersegen "Urbi et Orbi" - "der Stadt und dem Erdkreis".

20.04.2014
    Papst Franziskus spendete den traditionellen Ostersegen "Urbi et Orbi". Er steht auf einem Balkon am Petersplatz und hebt die Hand zum segnen. Im Hintergrund sind weitere Würdenträger zu sehen.
    Papst Franziskus spendete den traditionellen Ostersegen "Urbi et Orbi". (AFP / Andreas Solaro)
    Seine Osterbotschaft verband Papst Franziskus mit einem eindringlichen Friedensappell. Vor mehr als 150.000 Menschen auf dem Petersplatz in Rom äußerte er die Hoffnung auf ein Ende aller Kriege weltweit. Die christliche Botschaft dürfe angesichts von Hunger, Leid und Tod nicht "nur ein Wort" bleiben. Sie müsse "Zeugnis ungeschuldeter und treuer Liebe" sein.
    Mit Blick auf die angespannte Lage in der Ukraine forderte das katholische Kirchenoberhaupt alle Beteiligten auf, mit Hilfe der internationalen Gemeinschaft eine Verhandlungslösung zu suchen. Die Zukunft der Ukraine könne nur im "Geist der Einheit und des Dialogs" gestaltet werden. Franziskus erbat den Beistand Christi für das Land: "Wecke und inspiriere Initiativen für die Befriedung in der Ukraine", betete er.
    Aufruf zu Verhandlungen und Versöhnung
    Die Bürgerkriegsparteien in Syrien rief Franziskus auf, den Mut zu Friedensverhandlungen aufzubringen. Alle Opfer des Konflikts müssten Zugang zu humanitärer Hilfe erhalten. Auch im Irak, im Südsudan und in der Zentralafrikanischen Republik müsse die Gewalt aufhören. Ebenso forderte der Papst ein Ende der "grausamen terrorischen Attentate" der islamistischen Sekte Boko Haram in Nigeria.
    Die politischen Konfliktparteien in Venezuela ermahnte er zu Versöhnung und "brüderlicher Einheit". Der Papst rief zudem zur Hilfe für die Opfer der Ebola-Epidemie in Westafrika auf.
    Traditioneller Höhepunkt: Der Segen "Urbi et orbi"
    Im Anschluss an die Ostermesse erteilte der Pontifex den traditionellen Ostersegen. Die Formel "Urbi et orbi" - der "Stadt und dem Erdkreis" geht auf die alten Römer zurück. In ihrem antiken Reichsbewusstsein setzten diese die Stadt Rom (urbs) mit dem Erdkreis (orbis) gleich. Die Kirche fügte die Formel erstmals im 13. Jahrhundert in das offizielle Ritual ein. Der Papst spricht diesen Segen heute regelmäßig am Ostersonntag und am ersten Weihnachtstag.
    Neben den Menschen auf dem Petersplatz verfolgten auch Millionen Gläubige am Fernsehen die Zeremonie auf dem Petersplatz. Der Segen ist der Höhepunkt der traditionellen Osterfeiern in Rom und nach katholischem Glauben mit einer Sündenvergebung für alle Gläubigen verbunden. Der Papst verzichtete dabei, wie schon im vergangenen Jahr, auf die zuvor üblichen kurzen Ostergrüße in Dutzenden Sprachen. Stattdessen wünschte er zum Abschluss ein "gutes Mittagessen".
    (kis/lob)