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Kate Kirkpatrick: "Simone de Beauvoir"
Auf wackligem Podest

Sie ist die Vorreiterin des Feminismus: Simone de Beauvoir. Aber in ihrem Lebenspakt mit Jean-Paul Sartre begnügte sie sich als Philosophin mit dem zweiten Rang. Kate Kirkpatrick beleuchtet in ihrer neuen Biografie die Widersprüche im Leben der französischen Ikone.

Von Ursula März | 19.07.2020
Kate Kirkpatrick, "Simone de Beauvoir. Ein modernes Leben" Zu sehen sind die Autorin und das Buchcover
Kate Kirkpatricks Neuschreibung einer Legende: „Simone de Beauvoir. Ein modernes Leben“ (Foto: John Cairns / Cover: Piper Verlag)
Eine Unentdeckte ist sie nicht, im Gegenteil. Wer die gesamte, Simone de Beauvoir gewidmete Sekundärliteratur zur Hand haben möchte, sollte im Bücherregal einen halben Meter frei schaufeln. Davon abgesehen betätigte sie sich selbst als exzessive Autobiographin, die ihren Werdegang von der höheren Tochter zur Existentialistin und Gefährtin Jean-Paul Sartres in sechs Büchern minutiös rekapitulierte. Keine Frage: Ihr Leben ist das einer Ikone des 20. Jahrhunderts. Aber gibt es darin etwas, das noch nicht ausgekramt wurde?
"Eine Neubewertung von Beauvoirs Leben ist auch deshalb von Bedeutung, weil Beauvoir im Laufe der Zeit unzufrieden wurde mit der Art, wie ihr Leben dargestellt wurde – damit, dass die Figur 'Simone des Beauvoir' sich vom Narrativ der konventionellen Ehe entfernte, nur um durch einen anderen erotischen Plot ersetzt zu werden".
Natürlich weiß Kate Kirkpatrick, die nun eine weitere, 520 Seiten umfassende Beauvoir-Biografie vorlegt, dass es so aussehen könnte, als trüge sie eine Eule nach Athen. Zu Recht sieht sich die am Londoner King´s College lehrende Philosophin aufgefordert, ihr Projekt zu begründen.
Das bearbeitete Selbstbild
"Beauvoirs aufmerksame Leser*innen hatten immer schon den Verdacht, dass sie das Bild von sich in ihrer Autobiografie bearbeitet hatte, nur wie und warum sie das tat, blieb unklar. Schließlich zeigte die Geschichte des Paktes eine Frau, die sich dafür einsetzte, die Wahrheit zu sagen".
Der berühmte Pakt, ohne den die Fama Beauvoir nur halb so faszinierend wäre. Er wurde im Oktober 1929 zwischen zwei Studenten auf einer Bank vor dem Louvre geschlossen. Sie hatten gerade eine der anspruchsvollsten Prüfungen der Pariser Universität bestanden, die Agrégation im Fach Philosophie. Er als Nummer eins, sie als Nummer zwei des Jahrgangs. Nun beschließen sie, ein Paar zu werden. Aber ein Paar, das sich die Liebe als antikonventionelles Programm zurechtlegt. Es ist nicht ganz klar, von wem die Idee ausging, ob vom vierundzwanzigjährigen Jean-Paul Sartre, der sich erotische Freizügigkeiten einräumen wollte und die einundzwanzigjährige Simone mehr oder weniger überredete, oder von beiden. Auf alle Fälle beinhaltete der Pakt die Unterscheidung zwischen der "notwendigen Liebe", also ihrer, und "kontigenten Lieben", ein etwas hochgestochener Begriff für Affären. Und er beinhaltete absolute, schonungslose Ehrlichkeit.
"Machte ihr Wille zum prüfenden Blick vor sich selbst halt? Und wenn nicht, warum sollte sie wesentliche Teile ihres Lebens – intellektuelle und persönliche – vor der Öffentlichkeit verbergen wollen? Und warum ist es wichtig, die Art, wie man sich heute an sie erinnert, zu überdenken?"
Der Platz hinter Sartre
Ja, warum? Tatsächlich gibt es in Beauvoirs Leben, besser gesagt: in ihrer Lebenskonstruktion, etwas Rätselhaftes. Sie, die in so vielem eine Vorreiterin war, beharrte darauf, in ihrer Beziehung zu Sartre die Zweite zu sein. "Er ist ein Philosoph, ich bin eine Literatin" lautete ihr Standardsatz. Sie, die ihr Monumentalwerk "Das andere Geschlecht" auf der These errichtete, Weiblichkeit sei immer nur als von Männlichkeit abgeleitete Kategorie gedacht worden, leitete ihren intellektuellen Rang von dem eines Mannes ab.
"Nachdem ich einige Jahre über Sartres Philosophie gearbeitet hatte, wurde ich immer misstrauischer angesichts des asymmetrischen Maßstabs, der an das jeweilige Leben von Beauvoir und Sartre angelegt wurde. Warum sprach jeder Nachruf von Sartre, als sie starb, während manche Nachrufe nach Sartres Ableben sie überhaupt nicht erwähnten?"
Mindestens so interessant ist die Frage, weshalb Beauvoir diesen Maßstab selbst anlegte. Damit befindet sie sich in bester Gesellschaft mit zahllosen Schriftstellerinnen, die ein autonomes Werk schufen, sich als Frau aber damit begnügten, die zweite Geige zu spielen. Beauvoir ist kein Einzelfall – aber ein besonderer Fall: Weil keine andere als sie 1948 an ihrem Stammplatz im Pariser Café de Flore einen Satz niederschrieb, der das Geschlechterdenken in ein Davor und ein Danach teilte. Er lautet: "Man wird nicht als Frau geboren, man wird es." Wäre Beauvoir durch Kriminalromane berühmt geworden, böten die Widersprüche ihrer Biografie kaum Anlass für Rätselraten. Aber ihr Weltruhm verdankt sich nun mal der Bibel des Feminismus.
Ein Schock für die Nachwelt
"Als ihr Kriegstagebuch und ihre Briefe an Sartre nach ihrem Tod 1990 publiziert wurden, waren viele schockiert, dass sie nicht nur lesbische Beziehungen hatte, sondern dass die Frauen, mit denen sie sie hatte, ehemalige Studentinnen waren. Ihre Briefe an Sartre legten auch den philosophischen Charakter ihrer Freundschaft und ihren Einfluss auf sein Werk offen – aber darauf wurde selten eingegangen".
Es geht Kate Kirkpatrick also darum, das Bild Beauvoirs gerade zu rücken, vielmehr: zwei Bilder. Dasjenige, das sie selbst mit ihren Memoiren schuf, und das von der Öffentlichkeit auf sie projizierte. Simone de Beauvoir, so lautet Kate Kirkpatricks Hypothese, war als Philosophin bedeutender und als Liebende von Sartre unabhängiger, als sie es darstellte und ihre Legende wahrhaben will. In gewisser Weise ist diese Biografie der Versuch, den Sartre-Beauvoir-Pakt auszuhebeln. Das Werkzeug, das Kirkpatrick verwendet, findet sie in postum erschienenem Material.
"Dann kamen 1997 ihre Brief an ihren amerikanischen Geliebten Nelson Algren, und wieder sah die Öffentlichkeit eine Beauvoir, wie sie sie niemals erwartet hätte: eine zärtliche, empfindsame Simone, die an Algren leidenschaftlichere Worte schrieb als je an Sartre. Weniger als ein Jahrzehnt später, 2004, wurde ihre Korrespondenz mit Jacques-Laurent Bost auf Französisch veröffentlicht, die bewies, dass Beauvoir innerhalb der ersten zehn Jahre ihres Pakts mit Sartre eine leidenschaftliche Affäre mit einem Mann hatte, dem sie bis zu ihrem Tod verbunden blieb. Das war ein weiterer Schock und verdrängte Sartre vom romantischen Mittelpunkt, den er in der öffentlichen Phantasie einnahm. In den letzten zehn Jahren wurden weitere neue Schriften und Dokumente veröffentlicht, die Beauvoir in noch deutlicherem Licht zeigen. Beauvoirs Tagebücher aus ihrer Studienzeit – die die Entwicklung ihrer Philosophie vor ihrer Begegnung mit Sartre und ihre ersten Eindrücke von dieser Beziehung aufzeigen – legen offen, dass sich das Leben, das sie führte, stark von dem unterschied, worüber sie der Öffentlichkeit berichtete. 2018 wurde weiteres neues Material für die Forschung zugänglich, einschließlich der Briefe, die Beauvoir ihrem einzigen Geliebten schrieb, mit dem sie je zusammenlebte, und den sie in der vertrauten zweiten Person ansprach, tu: Claude Lanzmann."
Algren und Lanzmann: Die kontingenten Lieben
Hier wird es in der Tat spannend. Beauvoir hat die sieben Jahre währende Liaison mit Claude Lanzmann, dessen Filmdokumentation "Shoah" Mitte der achtziger Jahre Weltruhm erlangen sollte, nie verleugnet, ihr aber keinen großen Platz in ihren Memoiren eingeräumt. Weil Lanzmann fast zwanzig Jahre jünger war als sie? Weil sie bei aller Antikonventionalität in diesem Aspekt doch eher konventionell dachte?
"Die Redaktion von "Le Temps Modernes" traf sich regelmäßig sonntagnachmittags in der Rue Bonaparte. Sartre wollte, dass die Zeitschrift seinen politischen Eifer widerspiegelt, also lud er einige junge Marxisten in die Redaktionsleitung ein. Unter ihnen war auch ein schlagfertiger Freund von Sartres Sekretär, Claude Lanzmann. Claude Lanzmann war 27, lustig und hatte leuchtende blaue Augen. Eines Tages erzählte Sartres Sekretär, Jean Cau, Beauvoir, dass Lanzmann sie attraktiv fände. Sie tat es ab: Immer wieder hatte sie Angstattacken, wenn sie ans Älterwerden dachte, und sie glaubte, ihr Sexleben sei endgültig vorbei. Doch manchmal fiel ihr während der Sitzungen auf, dass sein Blick auf ihr ruhte. Eines Abends im Juli nach einer Party klingelte ihr Telefon, und Lanzmann lud sie zu einem Kinobesuch ein. "Zu welchem Film?", fragte sie. "Egal, zu welchem Film, sagte er". Sie verabredeten sich für den nächsten Tag, und als sie den Hörer aufgelegt hatte, brach sie in Tränen aus."
Die Szene spielt 1952. Drei Jahre zuvor ist "Das andere Geschlecht" erschienen, das Simone de Beauvoir zur berühmtesten und zur umstrittensten Intellektuellen Frankreichs machte. Fünf Jahre zuvor hat sie bei einer Amerikareise den Schriftsteller Nelson Algren kennengelernt. Es war, nach allem, was man heute weiß, die hitzigste Liebe ihres Lebens. Als sie sich mit Claude Lanzmann einlässt, hat sie sich jedoch längst gegen Algren entschieden, genauer gesagt: Gegen ein Leben in Amerika. Gegen ein Leben ohne ihren gesellschaftlichen und geistigen Echoraum in Paris. Nur in ihm war sie: Die Beauvoir. Die Königin des Existentialismus an der Seite des Königs. Das weibliche Oberhaupt des Hofstaates, der Sartre und sie ein halbes Jahrhundert lang umgab, die legendäre "Familie".
"Olga und Bost, Sartre und Michelle (die wieder zusammen waren) und Lanzmann."
Im Kreis der Wahlfamilie
Und noch ein paar andere gehörten dem Kreis an, in dem sich nicht nur erotische Verhältnisse überschnitten. Alles ging ineinander über, Freundschaft und politischer Aktivismus, Partys und literarischer Austausch, Reisen und Publizieren. So wenig der Sartre-Beauvoir-Pakt mit einem Paarleben im gängigen Sinn zu tun hatte – ihr von Beginn an mäßiger sexueller Kontakt schlief bereits nach acht oder neun Jahren ein – so wenig entsprach die "Familie" dem bürgerlichen Modell einer solchen. Es war ein Bündnis aus Wahlverwandten. Dass es in diesem Bündnis jede Menge Eifersucht, Verrat, Enttäuschung und Kränkungen gab, ändert nichts an seiner Kernidee, die aus dem existentialistischen Denken hervorgeht, aus dem Dogma der freien Wahl. Diese Idee, argumentiert Kate Kirkpatrick, habe Beauvoir im Alleingang entwickelt, noch bevor sie Sartre kennenlernte. Zudem habe sich ihr philosophischer Freiheitsbegriff auch später von seinem unterschieden.
"Nach Beauvoirs Ansicht könne niemand allein frei sein: 'Ein Mensch, der das Sein fern von den anderen sucht, sucht es gegen sie und gleichzeitig verliert er sich'. Auf Sartres Motto 'der Mensch ist nichts anderes, als was er aus sich macht' antwortete Beauvoir, wir schaffen uns nicht allein oder von Grund auf neu. 'Nur in der Existenz seiner Mitmenschen kann der Mensch eine Rechtfertigung seiner eigenen Existenz finden.'"
Philosophin ohne philosophisches System
Es stimmt: Diese Sätze aus Beauvoirs 1948 erschienenem Essay "Für eine Moral der Doppelsinnigkeit" würde man Sartre nicht zuordnen. Aber reicht das, um aus ihr eine große Philosophin zu machen? Je hartnäckiger Kirkpatrick an dem Podest zimmert, auf das sie Simone de Beauvoir stellen möchte, desto mehr wackelt es. Niemand hat je bezweifelt, dass Beauvoir über eine immense philosophische Bildung und Reflexionsfähigkeit verfügte. Aber sie hat kein philosophisches System hervorgebracht. Sie in eine Reihe mit Descartes, Kant, Hegel, Heidegger und Sartre zu stellen, mag aus feministischer Sicht wünschenswert sein, schmälert letzten Endes aber ihren Rang, weil es der Wahrheit nicht entspricht. Sie aufzudecken, ist jedoch das eigentliche Anliegen der Biographin.
"Beauvoirs versteckte Beziehungen zu Bost, Olga und Bianca zeugen nicht nur von ihrer sexuellen Unzufriedenheit mit Sartre, sondern auch von einer beunruhigenden Bereitschaft, andere zu hintergehen – insbesondere andere Frauen. In ihrer Beziehung zu Bost bestand ihre Komplizenschaft in der lebenslangen Täuschung einer Frau, die sie ihre Freundin nannte. In einem Brief von 1948 rechtfertigte sie ihr Verhalten, indem sie Olga als 'die Sorte Frau' bezeichnete, 'die von jedem zu viel verlangt, die jeden anlügt, so dass jeder sie belügen muss'".
Klingt nicht gerade sympathisch – aber was will uns die Biografin damit sagen? Dass es Beauvoir nicht nur in ihren Memoiren, sondern auch im Leben mit der Wahrheit nicht so genau nahm? Dass sie hier bluffte und dort betrog? Für beides finden sich in postum veröffentlichten Briefen und Tagebüchern allerhand Indizien. Aber indem Kate Kirkpatrick deren Spur verfolgt, verheddert sie sich selbst in einem Widerspruch. Sie ermittelt gegen Beauvoir, um sie zu rehabilitieren. Sie will den Sartre-Beauvoir-Pakt als öffentlichkeitswirksame Inszenierung entlarven, um Simone de Beauvoir in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Davon abgesehen, dass Kirkpatrick dem Spagat aus Anklage und Verteidigung nicht ganz gewachsen ist, verliert sie auf den 430 Seiten der Biografie den Fokus ihrer Analyse immer wieder aus den Augen. Der Leserin geht es ähnlich, in der Aneinanderreihung von Daten, Namen und Ereignissen ist bisweilen vor lauter Bäumen der Wald nicht mehr zu sehen.
Mehr Fakten als Analyse
"Im Juni 1953 reisten Beauvoir und Lanzmann in die Schweiz und nach Jugoslawien, bevor sie sich in Venedig mit Sartre und Michelle zum Gemeinschaftsurlaub treffen wollten. Lanzmann fuhr den Simca Aronde, während Beauvoir achtstündige Wanderungen mit äußersten Strapazen plante", heißt es auf Seite 319, und im nächsten Absatz:
"Im August arbeitete Beauvoir in Amsterdam an 'Die Mandarins von Paris' weiter."
Man blättert um und erfährt:
"Im Februar 1954 erhielt Beauvoir einen Brief von Algren, in dem er fragte, ob es noch 'Magie' in ihrem Leben gäbe?"
Wiederum zwei Absätze weiter ist zu lesen:
"Im Mai 1954 brach Sartre zu einer Reise in die Sowjetunion auf. Sein Besuch wurde von den französischen Zeitungen begleitet, und Beauvoir folgte ihm in der Presse, aber er hatte keine Briefe geschickt".
Am Ende von Seite 321 erfährt der Leser:
"Im Oktober 1954 erschien der Roman 'Die Mandarins von Paris'. Nach der negativen Rezeption von 'Das andere Geschlecht' war Beauvoir besorgt".
Nichts davon ist unbekannt. Nun kann man von einer neuen Biografie nicht erwarten, dass sie auf Informationen verzichtet, nur weil sie bereits gesagt wurden. Es ist vielmehr der chronologisch addierende Duktus, der Kirkpatricks Analyse im Weg steht. Eine kompakte biografische Studie hätte ihre These womöglich schärfer herausgearbeitet. Uninteressant ist diese These ja keineswegs. Sie lautet: Beauvoir hat ihre Geringschätzung als Philosophin selbst herbeigeführt. Sie hat es in ihren Memoiren geradezu darauf angelegt, als Anhängsel Sartres zu erscheinen, obwohl sie mit zunehmendem Alter unter dieser Zuschreibung litt. Dieses Paradox ist keineswegs überholt, sondern durchaus aktuell. Auch heute, ein halbes Jahrhundert Emanzipation später, hadern Frauen bisweilen mit der Vereinbarkeit von Weiblichkeit und hohem Status.
"Den Memoiren war es gelungen, den Sartre-Beauvoir-Mythos zu besiegeln; aber sie hatten die Öffentlichkeit auf spektakuläre Weise getäuscht".
Die Biografin in der Enkelinrolle
Wenn es ein Täuschungsmanöver war, dann eines mit Sinn. Durch den Pakt entging Simone de Beauvoir dem Schicksal einer intellektuellen, gleichsam geschlechtslosen Junggesellin. Er garantierte ihr die Existenz als weibliche Hälfte eines Paars, wenn auch ohne die bürgerliche Mitgift aus Mutterschaft, Monogamie und Hausarbeit. Der moralisierende Ton, der Kate Kirkpatrick immer wieder unterläuft, erinnert an den von Töchtern, die sich zwischen Idealisierung und Demontage der Mutter nicht recht entscheiden können. Mag der Erkenntnisgewinn dieser Biografie auch überschaubar sein, eines zeigt sie zweifellos: Simone de Beauvoir hat nicht mehrere Frauengenerationen inspiriert, sie fordert bis heute die Generationen ihrer geistigen Töchter und Enkelinnen heraus, sich an ihr abzuarbeiten.
Kate Kirkpatrick: "Simone de Beauvoir. Ein modernes Leben"
aus dem Englischen von Erica Fischer und Christine Richter-Nilsson
Piper Verlag, München. 522 Seiten, 25 Euro.