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Präsidentschaftswahlen
USA warnen Kabul

Die US-Regierung zeigt sich nach den chaotischen Präsidentschaftswahlen in Afghanistan besorgt. Andeutungen über eine Parallel-Regierung habe man mit größter Sorge zur Kenntnis genommen, teilte Außenminister Kerry über Twitter mit. Ungewöhnlich deutlich wurde mit der Einstellung der Finanz- und Militärhilfen gedroht.

    Die USA zeigen sich beunruhigt über den anhaltenden Streit in Afghanistan um das Ergebnis der Präsidentenwahl. Nun schaltet sich US-Außenminister John Kerry ein. Er warnte die rivalisierenden afghanischen Fraktionen vor einer unrechtmäßigen Machtübernahme. "Ich habe Berichte über Proteste in Afghanistan und Andeutungen über eine Parallel-Regierung mit größter Sorge zur Kenntnis genommen", erklärte Kerry am Dienstag in einer von der US-Botschaft in Kabul auch über Twitter veröffentlichten Mitteilung:
    .@JohnKerry I have noted reports of suggestions of a "parallel government" in #Afghanistan with the gravest concern http://t.co/ZcIXAodY8T— U.S. Embassy Kabul (@USEmbassyKabul) 8. Juli 2014
    Jeder Schritt, die Macht unrechtmäßig zu übernehmen, werde Afghanistan die finanzielle und sicherheitspolitische Unterstützung der USA und der Staatengemeinschaft kosten.
    Der bei der Stichwahl um das Präsidentenamt unterlegene frühere Außenminister Abdullah Abdullah hatte am Montag erklärt, das Wahlergebnis nicht anzuerkennen. Nach Angaben der Wahlkommission hat der frühere Weltbank-Volkswirt Aschraf Ghani die Wahl gewonnen. Für ihn hätten 56,44 Prozent der Wähler gestimmt, auf Abdullah seien 43,56 Prozent der Stimmen entfallen. In der ersten Runde hatte Abdullah noch deutlich vorne gelegen. Die Wahlkommission betonte, vor einer Ausrufung Ghanis zum Sieger müssten zunächst die zahlreichen Beschwerden wegen Wahlbetrugs geprüft werden. Das amtliche Endergebnis soll am 22. Juli veröffentlicht werden.
    17 Tote bei Anschlag in Ostafghanistan
    Die Taliban in Afghanistan setzten derweil ihre Anschläge auf ausländischen Soldaten fort. Ein Selbstmordattentäter der Taliban hat am Dienstag in der ostafghanischen Provinz Parwan 16 Menschen mit in den Tod gerissen, darunter vier tschechische Soldaten der internationalen Schutztruppe Isaf. "Der Attentäter griff die tschechischen Soldaten um 7.00 Uhr morgens im Distrikt Bagram an, als sie eine Klinik in der Gegend besuchten", sagte der Sprecher der Provinzregierung, Wahid Sedikki.
    Bei den anderen Opfern handele es sich um zehn Zivilisten und zwei Polizisten. Acht Menschen seien verletzt worden, darunter ein Kind.
    Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag. Die Schutztruppe Isaf bestätigte den Tod von vier ihrer Soldaten.
    (tön/dk)