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Projekt "Make IT Safe"
Was tun gegen Cybermobbing oder Sexting?

Ein Foto mit dem Handy ist schnell gemacht und noch schneller verschickt. Viele Jugendliche denken sich nichts dabei, noch nicht einmal, wenn das Bild persönliche, manchmal sogar intime Dinge zeigt, die- einmal veröffentlicht- nicht mehr zurückgenommen werden können.

Von Eva-Maria Götz und Jürgen Wiebicke (Moderation) |
    Eine Hand bedient die Tastatur eines Computers.
    Die Internetkriminalität nimmt immer mehr zu. (dpa / picture-alliance / Karl-Josef Hildenbrand)
    Das kann aus Ahnungslosigkeit passieren oder aus dem Druck, "mitmachen" zu müssen, um "cool" und "interessant" zu sein. Diejenigen, denen es einmal passiert ist, das Gefühl, fremden Blicken ausgesetzt zu sein, keine Macht mehr über das eigene Bild zu haben und womöglich gar in den Fokus eines pädophilen Straftäters gekommen zu sein, berichten von Diskriminierung, Mobbing und großen psychischen Problemen.
    Viele Jugendliche kennen solche Situationen aus eigener Erfahrung oder weil an ihrer Schule so etwas passiert ist. Sexting, Cybermobbing und Cybergrooming sind weit verbreitet.
    Die Lehrer sind alarmiert, die Eltern oft hilflos, viele wissen nicht, was ihre Kinder im Netz tun, wie und mit wem sie kommunizieren. Von ihren Kindern erfahren sie es nicht unbedingt.
    Der Verein "ecpat zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung" hat in den letzten beiden Jahren gemeinsam mit verschiedenen Schulen das EU- Projekt "make IT safe" durchgeführt, bei dem Jugendliche zu Experten ausgebildet wurden, um Mitschüler und Freunde über Gefahren und Risiken des Internets aufzuklären.
    Ein "make IT safe" Standort ist die Martin Luther Schule in Marburg, wo im Laufe des Projekts auch ein preisgekröntes Video zum Thema entstanden ist:
    Betina Griesel, Lehrerin an der Martin-Luther-Schule in Marburg zur Umsetzung des Projektes an ihrer Schule: "Unter dem Titel 'Make-IT-Safe' startete im September 2013 die Ausbildung von jeweils zwei Schülerinnen und Schülern des Jahrgangs 6 und 8. Das zweijährige Projekt, welches in fünf EU-Ländern stattfindet, richtet sich an Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren, möchte einen sicheren Umgang mit digitalen Medien vermitteln und informiert über Cyber-Mobbing und insbesondere Cyber-Grooming. Darunter versteht man gezielte sexualisierte Ansprachen von Kindern und Jugendlichen durch Gleichaltrige und Erwachsene im Internet beziehungsweise über das Handy. Die Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung (ECPAT) setzt dabei auf den Peer-to-Peer-Ansatz, das heißt Jugendliche werden als Multiplikatoren so geschult, dass sie ihr Wissen an Gleichaltrige weitergeben können. [...] Im Rahmen des ECPAT-Projekts entstand ein Musikvideo mit dem Marburger Rapper Maxolan, das vom Landeskriminalamt (LKA) Hamburg und der Polizeidirektion Goslar für Präventionszwecke an Schulen eingesetzt wird. Die vier Peer Experts werden jetzt eine Klasse 6 im sicheren Umgang mit Smartphones und Profilen im Internet schulen. [...] Das ECPAT-Projekt endet mit Ablauf des Jahres 2014, aber es ist geplant, diese wichtige Aufklärungsarbeit darüber hinaus nachhaltig an der MLS und weiteren Schulen zu etablieren."
    Diskutieren Sie mit uns unter der Telefonnummer 00800 4464 4464 oder senden Sie uns eine E-Mail: laenderzeit@deutschlandfunk.de
    Unsere Gäste:
    • Schüler und Schülerinnen der Martin Luther Schule
    • Birgit von Bargen, Schulamt Marburg
    • Michael Szabo, Studienrat
    • Dr. Rainer Vierguz, Elternsprecher
    • Julia Langenberg, Mutter dreier Kinder
    • Oliver Rust, Staatsanwalt
    • Johannes Maaser, Psychologe, Universität Marburg
    • Aljoscha Tischkau, Medienpädagoge