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Radsport
Trauer um Antoine Demoitié

Der Radsport trauert um einen jungen Profi aus Belgien. Der 25-jährige Antoine Demoitié starb an den Folgen einer Kollision mit einem Begleit-Motorrad beim Frühjahrsklassiker Gent-Wevelgem. Den genauen Hergang will jetzt die Gendarmerie ermitteln.

Von Victoria Reith | 28.03.2016
    Der belgische Radsportler Antoine Demoitié starb an den Folgen eines Unfalls vom Ostersonntag.
    Der belgische Radsportler Antoine Demoitié starb an den Folgen eines Unfalls vom Ostersonntag. (imago/Mario Stiehl)
    "Held bis zum Schluss", schrieb Gaëtan Bille, ebenfalls belgischer Radprofi und enger Freund des verstorbenen Antoine Demoitié bei Twitter.
    Demoitié, der in der Nacht zum Ostermontag seinen schweren Verletzungen erlegen war, habe als Organspender noch drei Menschen das Leben gerettet, so sein Freund Bille.
    Gestern, am Ostersonntag, war Antoine Demoitié, der für das Team Wanty-Gobert fährt, beim Frühjahrsklassiker Gent-Wevelgem mit einem Begleitmotorrad kollidiert. Wie vier andere Fahrer war Demoitié nach rund 150 Kilometern gestürzt, dann fuhr das Motorrad Medienberichten zufolge in die kleine Gruppe. Demoitié wurde am Kopf getroffen und starb in einem Krankenhaus in Lille.
    Zum genauen Hergang des Unfalls werde ermittelt, so die Angaben der Gendarmerie in Nord-Pas-de-Calais.
    Kritik an unzureichenden Sicherheitsmaßnahmen
    Noch vor der Nachricht von Demoitiés Tod hatte der niederländische Profi Bas Tietema via Twitter kritisiert, dass es Protokolle für die Räder, fürs Wetter, fürs Doping gebe. "Aber wie viele Unfälle müssen passieren, bis etwas für die Sicherheit der Fahrer getan wird?", fragte er.
    Jean-Pierre Coppenolle, vom Weltradsportverband UCI und Rennleiter des gestrigen Frauenrennens des Klassikers Gent-Wevelgem, kritisierte im belgischen Radio RTBF generell die gestiegene Anzahl an Fahrzeugen im Hauptfeld - und, dass einige Teams sich nervös verhielten und damit die Fahrer gefährdeten.
    Zu viele Fahrzeuge auf der Strecke?
    "Die Sportdirektoren wollen schnell wissen, was passiert ist und ihren Sportlern zu Hilfe kommen. Aber oft ist es so, dass dadurch Katastrophen passieren. Wenn jemand verletzt ist, kommen die Ärzte nicht durch. Tut mir Leid, aber das gefährdet manchmal das Leben von Rennfahrern."
    Die UCI versicherte, mit allen Behörden zusammen zu arbeiten, um die Umstände dieses tragischen Zwischenfalls zu klären.
    Im Moment aber überwiegt die Trauer. Der Deutsche Sprintspezialist Marcel Kittelschrieb bei Twitter: "Es fühlt sich unwirklich an zu lesen, dass Antoine Demoitié den gestrigen Unfall nicht überlebt hat." Demoitiés Team Wanty-Gobert schrieb: "Wir werden zurück kommen - und für Antoine fahren."