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Regionalwahl in Frankreich
Konservative liegen deutlich vorn

Das konservativ-bürgerliche Lager um den früheren Präsidenten Nicolas Sarkozy hat ersten Prognosen zufolge die erste Runde der Regionalwahl deutlich gewonnen. Der rechtsextreme Front National (FN) schnitt schlechter ab als erwartet - aber besser als die Regierungspartei.

22.03.2015
    Der frühere französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy während einer Fernsehsendung am 21. September 2014.
    Der frühere französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy (AFP)
    Die Partei von Marine Le Pen holte den Prognosen zufolge etwa 25 Prozent - und damit klar weniger als die konservative UMP, die auf 29 bis 32 Prozent kam. Die Sozialisten von Präsident François Hollande sahen die Wahlinstitute bei lediglich 20 Prozent oder knapp darüber - eine schwere Schlappe für die Regierungspartei. Auch nach dem zweiten Wahlgang am kommenden Sonntag, so prophezeien die Wahlumfragen, dürfte der Wahlsieger UMP heißen.
    Zeitweise hatten Umfragen den FN als stärkste Kraft bei der Regionalwahl gesehen. Dementsprechend freute sich Regierungschef Manuel Valls trotz des schwachen Abschneidens seiner Sozialisten darüber, "dass die extreme Rechte nicht die erste politische Formation in Frankreich ist".
    Die Départementsräte sind in etwa vergleichbar mit den Kreistagen in Deutschland, ihre Wahl war von allen Lagern im politischen Wahlkampf zu einer Art nationalem Stimmungstest gemacht worden. Doch ihre künftigen Kompetenzen sind noch nicht klar. Die letzten Beratungen in Parlament und Senat über die Territorialreform laufen noch, sicher scheint bislang nur, dass die Départements für das Sozialbudget zuständig bleiben, auch für die weiterführenden Schulen, dass sie vermutlich wohl aber die Zuständigkeit für wirtschaftliche Entwicklung und Unternehmenssubventionen an die Regionen abgeben müssen. Deren Vertreter werden im Dezember gewählt.