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Russische Medien auf Deutsch
"Verwirrend, wie Russland hier wahrgenommen wird"

Mit "Dekoder.org" will Martin Krohs unabhängigen russischen Journalismus für Deutsche lesbar machen. Der Gründer der neuen Website arbeitet mit Wissenschaftlern und Journalisten zusammen, übersetzt Artikel staatsferner russischer Medien und kommentiert mit seinem Team die politische Lage. Im DLF sprach er über seine Beweggründe.

Martin Krohs im Gespräch mit Brigitte Baetz |
    Der Kreml an den Ufern der Moskwa in Moskau.
    Der Kreml an den Ufern der Moskwa: Die Macher von "Dekoder.org" den unabhängigen Blick auf Russlands Politik auch für Deutsche lesbar machen. (dpa picture alliance / Matthias Toedt)
    Er wolle mit Medien zusammenarbeiten, die zum lieberalen und demokratischen Teil der russischen Medienlandschaft gehören, und nicht zum staatsnahen, sagte Krohs. Dazu gehörten Häuser mit großer Tradition, aber auch Neugründungen im Web, die wirklich investigativen und unabhängigen Journalismus machten.
    Neben Übersetzungen russischer Artikel solle es auch eigene politische Kommentare auf dekoder.org geben.
    Es sei berechtigt, zu sagen, dass russische Medien oft als Propaganda-Instrumente der Regierung verwendet werden und staatsgesteuert seien – vor allem das Fernsehen. 90 Prozent der russischen Bevölkerung würden sich ausschließlich über das Fernsehen informieren und könnten vielfach auch keine staatsfernen Sender empfangen.
    Das Projekt suche derzeit noch Spender, sagte Krohs. Dabei wende er sich an Stiftungen, hoffe aber auch auf private Spender und Beiträge der Leser.
    Das ganze Interview können Sie für mindestens sechs Monate in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.