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Schwerpunktthema: Wie sinnvoll sind Wortzeugnisse?

Wenn deutsche Grundschüler in den nächsten Tagen und Wochen ihre Zeugnisse bekommen, dann stehen darin immer häufiger ausführliche Leistungsbeurteilungen statt Noten. Für diese Praxis plädieren Bildungsforscher.

Moderation: Regina Brinkmann |
    Ihr Argument: Die reinen Ziffernzeugnisse wirkten oft demotivierend und würden den individuellen Stärken und Schwächen der Kinder nicht gerecht. Diese Zeugnisse ohne Ziffern erweisen sich allerdings als enorm aufwendig. So brauchen Lehrkräfte oft mehrere Stunden und Textseiten, um die Schülerleistungen in einem Wortzeugnis zu beschreiben. Mit dem Ergebnis, dass nicht nur viele Kinder nicht verstehen, wie sie benotet werden, sondern auch Eltern oft Probleme haben, die ausführlichen Bewertungen der Lehrer richtig zu deuten.

    Aus diesen Gründen lehnen in Rheinland-Pfalz 84 Prozent der befragten Grundschullehrer diese Zeugnisform inzwischen als nicht praxisgerecht ab. Das Bildungsministerium hat daraufhin angekündigt, die Wortzeugnisse im nächsten Schuljahr deutlich zu vereinfachen.

    PISAplus fragte: Wie sinnvoll sind sogenannte Wortzeugnisse? Wie fördern oder bremsen sie den pädagogischen Alltag in der Schule? Wie müssen sie formuliert werden, damit Eltern und Schüler sie richtig verstehen? Und ist diese Form der Bewertung tatsächlich fairer und gerechter als die Vergabe von Ziffernnoten?


    Gesprächsgäste waren:

    - Matthias von Saldern, Professor für Schulpädagogik an der Leuphana Universität Lüneburg
    - Hartmut Hoefs, Schulleiter der Haiderbachschule im Westerwald
    - Hans-Peter Vogeler, Vorsitzender Bundeselternrat


    Beiträge dazu:

    Heike Zafar: Was will mir der Lehrer damit sagen? - Über Inhalt und Bedeutung von Wortzeugnissen.


    Außerdem Kurzmeldungen aus der Bildungswelt:

    Ludger Kazmierczak: Großer Betrug mit den Schulexamen in den Niederlanden


    Eine Sendung mit Hörerbeteiligung: 00800 4464 4464 oder Mail an pisaplus@dradio.de