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Sportförderung in China
Staatliche Fixierung auf Gold

China scheut keine Kosten, um seine Elitesportler weiter auf Gold zu trimmen. In den berüchtigten Sportschulen des Landes werden Kinder von klein auf gedrillt. Doch am "Imageunternehmen Gold" gibt es auch in China zunehmend Kritik.

Von Axel Dorloff |
    Kindertraining in einem chinesischen Sportinternat.
    Kindertraining in einem chinesischen Sportinternat.Von klein auf werden junge Sportler in China zum Erfolg gedrillt. (imago sportfotodienst)
    In China werden potenzielle Spitzensportler immer noch in speziellen Sportinternaten herangezogen. Die chinesische Sportförderung orientiert sich bis heute am sowjetischen Vorbild aus den 50er-Jahren, ist staatlich gelenkt und zentralisiert. In den rund 2000 Sportschulen werden Kinder von klein auf gedrillt, es herrscht eiserne Disziplin. Das System steht bis heute in der Kritik, mit militärischem Drill junge Nationalhelden aufziehen zu wollen.
    Für seine Eliten-Förderung gibt China viel Geld aus. Jahrzehntelang wurden dabei fast alle Ressourcen auf die Produktion von Goldmedaillen konzentriert, ohne sich um den Breitensport zu kümmern. Aber am "Imageunternehmen Gold" gibt es auch in China selbst zunehmend Kritik. Zuletzt während der Olympischen Spiele in Rio. Manche Beobachter sahen gar ein Ende der medialen und staatlichen Fixierung auf Gold.
    Neuer Fokus auf Fußball
    Im Fußball versucht China, mit einem groß angelegten nationalen Entwicklungsplan zur künftigen Fußballmacht aufzusteigen. Massenhaft Trainerausbildung, die Schaffung einer Vereinsstruktur an der Basis, tausende neue Fußball-Schwerpunktschulen, 70.000 neue Fußballfelder. Fußball soll von unten und in der Breite gefördert werden.
    Viele Kritiker sind aber skeptisch, ob sich an der Sportförderung generell in China etwas ändert: dafür bräuchte es neue Werte im chinesischen Erziehungssystem. Ein System, das so lange dazu da war, Gewinner zum Ruhm von Nation, Partei und Staat zu produzieren, lässt sich nicht einfach so abschaffen.