Montag, 13. Mai 2024

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Treffen am Abendhimmel
Mondsichel mit Neptun

In der Abenddämmerung zeigt sich heute die dünne zunehmende Mondsichel tief im Südwesten. Erst gestern früh war Neumond. Der Mond ist zwischen Erde und Sonne hindurch gezogen.

Von Dirk Lorenzen | 11.01.2016
    Die Mondsichel oberhalb des Neptun
    Morgen Abend steht die Mondsichel etwas oberhalb von Neptun (Stellarium)
    Ob unser Trabant nach Neumond schnell am Abendhimmel auftaucht, hängt von der Jahreszeit ab. Im Frühjahr zieht der zunehmende Mond durch den aufsteigenden Bereich der Ekliptik – der Bahn am Firmament, der Sonne, Mond und Planeten folgen.

    Entsprechend steht er schon anderthalb Tage nach Neumond deutlich höher als die Sonne und setzt sich schnell am Abendhimmel durch. Im Februar und März ist dieser Effekt noch stärker. Dann ist die hauchdünne Sichel bestens zu beobachten.
    Umgekehrt steht die zunehmende Sichel im Sommer und Herbst deutlich tiefer als die hoch am Himmel thronende Sonne. Dann muss der Mond sehr weit von der Sonne abrücken, bis er sich am Abendhimmel durchsetzt – manchmal dauert es fast bis Halbmond.

    Morgen ist die Mondsichel schon ein Stück höher am Himmel aufgestiegen und auch etwas breiter als heute. Übermorgen steht sie dann ganz in der Nähe von Neptun.

    Allerdings ist mindestens ein Fernglas nötig, um den äußersten Planeten des Sonnensystems auszumachen. Der blasse Lichtpunkt befindet sich Mittwoch Abend genau vier Monddurchmesser unterhalb der Sichel.

    Die beste Beobachtungszeit ist gut anderthalb Stunden nach Sonnenuntergang. Dann ist es zum einen dunkel genug, um Neptun ausmachen zu können – zum anderen stehen Mondsichel und Planet noch hoch genug über dem Horizontdunst.
    Donnerstag hat der Mond Neptun weit hinter sich gelassen – Samstag grüßt er als zunehmender Halbmond.