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Tsipras' Staatsbesuch bei Putin
"Keine Finanzhilfen" aus Moskau

Beim Besuch des griechischen Regierungschefs Tsipras in Moskau sei es nicht um Finanzhilfen für Griechenland gegangen, russische Kredite für Großprojekte in Griechenland seien aber möglich. Die Länder wollen in verschiedenen Bereichen zusammenarbeiten. Das teilten Tsipras und Russlands Präsident Putin mit.

    Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras (l.) zu Gast beim russischen Präsidenten Wladimir Putin im Kreml.
    Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras (l.) zu Gast beim russischen Präsidenten Wladimir Putin im Kreml. (picture alliance / dpa - Sergey Guneev)
    Alexis Tsipras sagte, er sei nicht nach Moskau gekommen, um eine Lösung für die Schuldenkrise in seinem Land zu erwarten. "Das ist ein europäisches Problem, das eine europäische Lösung braucht", sagte er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Wladimir Putin. Sein Land dürfe aber Vereinbarungen mit Russland treffen, die der Stabilisierung der eigenen Wirtschaft dienten.
    Damit wies Tsipras die Kritik einiger EU-Politiker an seiner Reise zurück, die ihn gewarnt hatten, die offizielle EU-Linie gegenüber Russland zu verlassen. "Das Ziel meines Besuches ist ein Neustart in unseren Beziehungen", sagte Tsipras. "Manche sollten aufhören, jede unserer Bewegungen in einer Art zu kommentieren, als wäre Griechenland eine Schuldenkolonie." Sowohl Putin als auch Tsipras kritisierten die EU-Sanktionspolitik im Ukrainekonflikt. Die Umsetzung des Minsker Abkommen biete einen Ausweg aus der Sanktionsspirale.
    Handel durch Investitionen stärken
    Putin erklärte, dass Russland an Investitionen und einer Verstärkung des zuletzt eingebrochenen russisch-griechischen Handels interessiert sei.
    Nach seiner Darstellung war der Handel zwischen Russland und Griechenland 2014 um 40 Prozent eingebrochen, weil Russland als Reaktion auf die EU-Sanktionen im Ukraine-Konflikt einen Importstopp für Lebensmittel aus der EU verhängt hatte, der auch Griechenland wirtschaftlich traf.
    Beide Politiker betonten das Interesse, Griechenland zu einem Gasknotenpunkt im südlichen Europa zu machen. Putin warb eindringlich für die geplante russische Pipeline Turkish Stream durch das Schwarze Meer in die Türkei. Putin stellte hunderte Milliarden Euro an Einnahmen aus dem Gastransit in Aussicht.
    Putin sprach zudem über eine Zusammenarbeit der Eisenbahnen beider Länder an und regte Gemeinschaftsunternehmen in der Landwirtschaft an. Russland sei bereit, Großprojekte auch mit Krediten zu fördern - und wolle laut Putin Griechenland nicht gegen andere EU-Staaten ausspielen.
    (vic/bor)