Andersdenkende dürften nur als Gegner in Parteistrukturen behandelt werden, aber nicht als Feind. Die Türkei, aber auch Ungarn und Polen dagegen gingen mit Gegnern als Feind um. Der Politikwissenschaftler sprach von einer Bewährungsprobe für die demokratische Kultur. Die Frage sei, ob die Bevölkerung bereit für eine Revitalisierung der Demokratie sei. Dazu sei vor allem eine Stärkung der Parteien notwendig.
Von Lucke ging auch besonders auf die Türkei ein und erläuterte, Präsident Recep Tayyip Erdogan wolle seine Vorstellung einer identitären Demokratie durchsetzen. Damit maße sich der Präsident eine wesentlich absolutere Herrschaft an als in klassischen Präsidialdemokratien wie in Frankreich oder den USA. Doch auch US-Präsident Donald Trump habe mit seiner Antrittsrede ein originäres Beispiel für eine identitäre Demokratie gegeben. Er habe sein Desinteresse an den Parteien signalisiert und strebe nur noch eine direkte Bindung zum Volk an, hob von Lucke hervor.
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