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USA
Trump benennt "verrückten Hund" als Pentagon-Chef

Der designierte US-Präsident Trump will einen kriegserfahrenen Ex-General an die Spitze des Verteidigungsministeriums berufen. Er gab die Nominierung des Vier-Sterne-Generals James Mattis bekannt, der sich nach seiner Pensionierung als Kritiker des scheidenden Präsidenten Obama zu erkennen gab und den Spitznamen "Mad Dog" trägt. Zudem drohte Trump US-Firmen.

    Donald Trump und James Mattis nach ihrem Treffen am 19. November,
    Donald Trump und James Mattis nach ihrem Treffen am 19. November, (dpa)
    Neuer Verteidigungsminister der USA soll der frühere General James Mattis werden. "Er ist unser Bester", sagte der designierte US-Präsident Donald Trump in einer Rede in Cincinnati. Mattis war unter anderem im Irak und in Afghanistan im Einsatz. Sein Spitzname lautet "Mad Dog", "verrückter Hund", den auch Trump nun in den Mund nahm. Mattis gilt als einer der profiliertesten strategischen Denker im US-Militär und politisch als Falke.
    Der 66-Jährige ist seit knapp vier Jahren im Ruhestand. Eigentlich ist vorgeschrieben, dass ein US-Verteidigungsminister mindestens sieben Jahre lang Zivilist gewesen sein muss - deshalb ist für Mattis' Ernennung die Zustimmung des Kongresses nötig.
    Mattis lehnt Atomabkommen mit Iran ab
    Unter Präsident Barack Obama wurde Mattis 2010 Chef des US-Zentralkommandos. Auf diesem Posten koordinierte er auch den US-Truppenabzug aus dem Irak. Mattis hatte ihn bis 2013 inne. Über Obamas Strategien im Irak, in Afghanistan und im Krieg gegen den Terror äußerte sich der General in den letzten Jahren kritisch. Das Atomabkommen mit dem Iran lehnt er ab.
    Kurz vor Verkündung der Pentagon-Personalie hatte Trump Warnungen an US-Firmen gerichtet, die Arbeitsplätze ins Ausland verlagern wollen. Unternehmen würden die Vereinigten Staaten künftig nicht mehr verlassen, ohne dass dies "Konsequenzen" für sie hätte, sagte Trump. Er wolle den US-Firmen das Verlassen des Landes "sehr, sehr schwer" machen.
    Trump intervenierte persönlich beim Firmenchef
    Trump stieß die Drohung bei einem Besuch der Firma Carrier in Indianapolis im Bundesstaat Indiana aus. Er zelebrierte dort mit seinem Auftritt die Ankündigung des Herstellers von Klimaanlagen und Heizungen, auf einen Großteil seiner geplanten Stellenverlagerungen nach Mexiko zu verzichten. Trump hatte nach eigener Schilderung persönlich bei Firmenchef Greg Hayes interveniert, um die Jobverlagerung zu verhindern - ein für einen gewählten oder amtierenden US-Präsidenten außergewöhnliches Vorgehen.
    Carrier gab bekannt, dass das Unternehmen rund tausend der für die Verlegung nach Mexiko vorgesehenen 1.400 Jobs nun doch in den USA belassen werde. Ein entsprechendes Abkommen sei mit Trump getroffen worden. Am Donnerstag teilte die Firma dann mit, dass Steuervergünstigungen ein Teil der Übereinkunft seien.