Freitag, 26. April 2024

Archiv


USA will erneuerbare Ressourcen

Unter dem Titel "Renewable Energy Boom USA" fanden bis heute die "1. Deutsch-Amerikanischen Energietage" in Berlin statt. Veranstalter sind die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) und die Deutsch-Amerikanischen Handelskammern (AHK USA). Ziel war der Austausch über erneuerbare Energien. Dieter Nürnberger, mit welchem Ergebnis?

Von Dieter Nürnberger | 02.04.2009
    Die Veranstalter, das sind die Deutsche Energieagentur und die deutsch-amerikanischen Handelskammern, bewerten die Tagung auf jeden Fall als Erfolg. Dieser Erfolg ist jetzt nicht direkt messbar, es ist nicht so wie auf einer Messe, wo konkrete Vertragsabschlüsse verkündet werden können. Aber darum ging es auch gar nicht. Diese deutsch-amerikanischen Energietage sollen vor allem der Startschuss für eine regelmäßige Zusammenarbeit sein. Zwei Mal im Jahr sollen die Branchen- und Verbandsvertreter der neuen Energien künftig zusammenkommen – einmal in Deutschland und einmal in den USA. Es geht somit um Kontaktaufnahme, um Zusammenarbeit, um Vernetzung – und es geht auch um mögliche gemeinsame Projekte. Diese Tagung war also sozusagen der Startschuss. Unter günstigen politischen Vorzeichen, sagt Stephan Kohler, der Chef der Deutschen Energieagentur, kurz: dena.

    "Obama hat ein riesiges Programm – er nennt es "green technologies" – angekündigt. In den nächsten zehn Jahren soll es 150 Milliarden Dollar umfassen. Die USA ist durch dieses Programm natürlich ein hochattraktiver Exportmarkt. Das gilt für alle Bereiche der erneuerbaren Energien. Die USA hat Deutschland im vergangenen Jahr beispielsweise bei der installierten Leistung der Windenergie überholt. In Deutschland stehen 25.000 Megawatt, in den USA 26.000 Megawatt, zur Verfügung. Allein im vergangenen Jahr waren es rund 8.000 Megawatt. Da sieht man einfach den riesigen Markt. Das ist für deutsche Unternehmen hochattraktiv."

    Sehr zufrieden ist man auch mit der politischen Bilanz. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) konnte als Schirmherr gewonnen werden. Er spricht davon, dass Deutschland und die USA - so wörtlich - ideale Partner auf dem Weg in eine sichere und nachhaltige Energiezukunft seien. Der Bundeswirtschaftsminister war vor Ort, ebenso der Bundesumweltminister. Eine recht hochkarätige Besetzung also. Den Markt der Windenergie hat dena-Chef Kohler als ersten Zukunftsmarkt schon genannt. Aber generell hofft man auf mehr oder weniger alle Bereiche der erneuerbaren Energien, die künftig eine Rolle spielen sollen. Stephan Kohler:

    "An zweiter Stelle kommt schon die Fotovoltaik – die Nutzung der Solarenergie. In den USA ist dies besonders interessant. In den südlichen, sonnigen Bundesstaaten kann man beispielsweise solarthermische Kraftwerke bauen. Hier haben deutsche Unternehmen gute Technologien. Es geht auch um Biomasse, also die Nutzung von Biogas oder auch um Holzheizkraftwerke. Sowohl zur Stromerzeugung, Wärmeerzeugung, aber es geht auch um Biokraftstoffe. Es geht um BtL, die zweite Generation der Biokraftstoffe. Da haben die Amerikaner sehr großes Interesse auch an deutschem Know-how."