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Vampirgeschichten
Faszination der Untoten

Was tun die Toten? In Büchern und Medien wurde oft versucht, diese Frage zu beantworten. Sie handeln von traurigen Wiedergängern, rachsüchtigen Phantomen und Höllenstrafen, aber einen besonderen Platz nehmen die Vampire ein. Was macht ihre Faszination aus?

Von Jo Kalka | 28.08.2016
    Der Hauptdarsteller des Musicals "Tanz der Vampire", Felix Martin, posiert in Hamburg.
    Sie sind tot und "untot" gleichzeitig. Jo Kalka untersucht die paradoxe Faszination, Vampirgeschichten einer Dämonenfigur in Buch und Medien. (picture alliance / dpa)
    Sie sind tot und weigern sich doch beharrlich, es zu sein – sie sind "untot". Ob "Carmilla", die 1872 erschienene Geschichte eines lesbischen Vampirs von Joseph Sheridan Le Fanu, oder Ferdy Mayne in "Tanz der Vampire" oder Klaus Kinski in Werner Herzogs "Nosferatu"-Remake, ob Goethes "Braut von Korinth" oder Heinrich Marschners verschollene Oper "Der Vampyr", alle diese Figurationen und Hunderte mehr sind Varianten ein und derselben einfachen und unheimlichen Geschichte.
    Die aktuellen Vampirgeschichten in Roman- und Fernsehserien tendieren allesamt zur Fantasy-Erzählung. Die populären "The Vampire Diaries" benutzen die Requisiten des alten Mythos, die jedoch auf interessante Weise umgefärbt werden. Jo Kalka 
untersucht die paradoxe Faszination einer Dämonenfigur in Buch und Medien.
    Jo Kalka, Essayist und Schriftsteller, veröffentlichte 2012 "Die Katze, der Regen, das Totenreich. Ehrfuchtsnotizen" im Berenberg-Verlag.