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Zukunfts-Konferenz
Science trifft Fiction

Wozu sind Quantencomputer in der Lage und inwiefern werden Robotik und KI unser Leben verändern? Das sind Fragen, die Science Fiction-Autoren, aber auch Wissenschaftlerinnen gleichermaßen beschäftigen. Tobias Wengert bringt sie beim Next Frontiers Kongress in Stuttgart zusammen.

Tobias Wengert im Gespräch mit Sigrid Fischer |
Ein Roboter und ein Mann mit kurzen Haaren sitzen sich an einem Tisch gegenüber und tragen einen Wettkampf im Armdrücken aus.
Roboter "Miri" verdingt sich auf der Next Frontiers Konferenz unter anderem im Armdrücken (Ronny Schönebaum)
Vieles von der jeweils aktuellen Realität wurde in der Fiktion schon vorgedacht: ob "Big Brother-Überwachung" in George Orwells Roman "1984", Roboter und Künstliche Intelligenz u.a. in Stanley Kubricks "2001". Die CIA hat sich in den 50er-Jahren für die technischen Erfindungen in Ian Flemings James-Bond- Romanen interessiert. Und die Pandemie wurde auch schon oft fiktional verarbeitet.
Es erscheint also sinnvoll, wenn sich Scientists und Science-Fiction-Autoren austauschen. Und das tun sie ab heute zum zweiten Mal in Deutschland – auf dem "Next Frontiers" Kongress in Stuttgart.
Hoffnungsvolle Science-Fiction - (Hope-)Punk is not dead
Klimakatastrophe, Überbevölkerung, Kriege: Die Zukunft wird seit ein paar Jahren als besonders düster wahrgenommen. In der SF-Literatur bezeichnet man diese Art der Erzählung als "Grimdark". Das Genre "Hopepunk" distanziert sich mit hoffnungsvollen Geschichten von apokalyptischen Visionen.
Pandemien und Fake News vorhersehen
Tobias Wengert hat sich dieses Meeting ausgedacht und beim ersten Treffen im vergangenen Jahr festgestellt, dass viele Wissenschaftler selber Science-Fiction-Fans sind. Sie seien sehr am Feedback der Autoren interessiert, so Wengert. "Manche Wissenschaftler eifern ihren Vorbildern nach und schreiben dann selbst wissenschaftsbasierte Fictiongeschichten", sagt er.
Themenschwerpunkte sind dieses Jahr zum Beispiel "Future Food", "K.I." und "Robotik". In diesem Bereich habe man etwa durch Simulation eine FCKW-Quelle in China entdeckt, den Treibstoffverbrauch bei Autos und Flugzeugen reduziert, Fake News vorhergesagt und Pandemien errechnet. Tad Williams, Autor von "Otherland", habe bereits in den 80er-Jahren vieles über Simulationen vorausgesehen. In der Begegnung mit Wissenschaftlern könnten so tolle Ideen zu Themen der Zukunft entwickelt werden.
Auf der Kanonenkugel zum Mond
Auf der Konferenz werde auch darüber diskutiert, welche der futuristischen Szenarien nicht nur machbar, sondern für die Menschen auch wünschenswert seien. Utopien oder Dystopien zu entwerfen sei der Brot- und Butterjob von Science Fiction-Autoren. Jules Verne zum Beispiel habe das U-Boot weitergedacht und gefragt, was es mit der Gesellschaft mache. Oder er habe seine Astronauten mit einer Kanonenkugel auf den Mond geschossen, und damit Wissenschaftler inspiriert, auszurechnen, dass die dabei sterben würden und es eine Rakete bräuchte, damit es funktioniere.