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100. NFL-Saison
Jagd auf Football-Superstar Tom Brady

Die American Football League NFL geht in die 100. Saison. Urgestein Tom Brady könnte mit seinem Team, den New England Patriots, einen neuen Rekord aufstellen, während andere Spieler unter der Belastung leiden. Und es gibt einen neuen Berater in der Liga – für viele eine Überraschung.

Von Martina Buttler | 05.09.2019
    Tom Brady, Quarterback der New England Patriots
    Im August hat Tom Brady einen Vertrag bei den New England Patriots bis 2021 unterschrieben. (imago sportfotodienst)
    2. Februar Miami. Das ist das Ziel, das alle Football-Teams fest im Blick haben. Der SuperBowl der 100. NFL-Saison. Eine historische Saison: Football-Opa Tom Brady könnte mit seinem Team, den New England Patriots, einen neuen Rekord aufstellen, wenn sie wieder mal den Titel holen würden. Der Quarterback ist bereit:
    Tom Brady verlängert bis 2021
    "Jedes Jahr muss man sich das verdienen. Da zählt nicht, was ich letztes Jahr oder vor 19 Jahren geleistet habe. Die Frage ist, was ich dieses Jahr für das Team tun kann. Eine Saison ist wie ein Marathon. Der erste Kilometer ist nicht der schwere Teil. Bei Kilometer 32 wird’s hart."
    Langsam hat der 42jährige immer mehr graue Haare. Aufhören ist - auch wenn viele drüber spekulieren - für Tom Brady aber trotzdem immer noch kein Thema. Erst im August hat er einen Vertrag bis 2021 unterschrieben. Für andere ist die Saison zu Ende, bevor sie überhaupt angefangen hat. Dass der Quarterback der Indianapolis Colts wenige Tage vor dem Saisonstart vom Feld gegangen ist und seinen Rücktritt erklärt hat, das hat Fans und Spieler schockiert. Dabei war Andrew Luck nur ehrlich. Ehrlich sich selbst gegenüber:
    "Kreislauf von Verletzung, Schmerzen und Reha"
    "Es war die härteste Entscheidung meines Lebens. Aber in den letzten vier Jahren war ich in einem endlosen Kreislauf von Verletzung, Schmerzen und Reha. Der einzige Weg da raus ist für mich, mit dem Football aufzuhören. Es hat mir die Freude am Spiel genommen."
    Die hohe Verletzungsgefahr wird zunehmend zum Problem für den Sport. Es gibt mittlerweile Nachwuchsprobleme. Schon im März hat Tom Brady einen seiner wichtigsten Mitspieler Rob Gronkowski verloren. Der ehemalige Superstar der Patriots erzählt, wie hart der Sport für ihn geworden war. Leicht fällt es ihm nicht:
    "Mir ging’s nicht gut. Football hat mich fertig gemacht. Das hat mir nicht gefallen. Ich habe den Spaß am Leben verloren."
    Rap-Mogul als NFL-Berater
    Auch für den Deutsch-Amerikaner Equanimeous St. Brown ist die Saison mit den Green Bay Packers schon vorbei. Er ist verletzt und kann nur zugucken. Mark Nzeocha, der Linebacker der San Francisco 49ers, ist der einzige Deutsche, der diese Saison auflaufen wird. Andere wie Moritz Böhringer sind in der Trainingsgruppe ihres Teams. Dass Rap-Mogul Jay-Z diese Saison die Profi-Liga NFL beraten wird, war für viele eine Überraschung. Vor allem, weil sich Jay-Z sich in der Vergangenheit hinter Colin Kaepernick gestellt hat. Nun will der Musiker helfen, die Halbzeitshow zu gestalten und mischt mit bei der NFL-Initiative "Inspire Change", die sich für soziale Gerechtigkeit und gegen Rassismus einsetzt.
    Solidarität mit Kaepernick
    Der Anfang all dessen: Colin Kaepernick. Der hat mit seinem knienden Protest bei der Hymne für eine anhaltende Diskussion über Rassismus gesorgt. Kaepernick macht abseits des Spielfeldrands weiter. Und manche Profis tragen Outfits mit seiner Rückennummer 7 und dem Hashtag #IamwithKap. Und der Ex-Profi ermutigt Kollegen wie Eric Reid, die weiter am Spielfeldrand protestieren, trotz Todesdrohungen weiterzumachen. Geschichte wird in der NFL nicht nur mit dem Football-Ei in der Hand geschrieben.